Cultura | Salto Return

#030417

In Salto Return geht es nicht um teure Helme und Radio-Spots, sondern um Menschen, die sich mit Theater, Kino und Literatur, vor Kirche, Politik und Geldgeilheit schützen
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Foto: Foto: VBB

Religion und Theater
Das Theaterstück Geächtet des Regisseurs Ayad Akhtar wurde vergangene Woche ein letztes Mal in Bozen gespielt. Leider vor wenig Publikum.
Das Stück handelt von einem aufstrebenden Staranwalt und vollintegrierten Vorzeigeamerikaner, der am Ende Teil einer Party mit rassistischen und religiöse Vorurteilen ist.
„Oh my God!“ dachte ich, als mir erzählt wurde, dass beim VBB-Publikumsgespräch zur Premiere, ein Kirchenmann den Islam erklärte. Musste das sein? Wo bleibt das laizstische Fuck Religion im Theater?
Ab morgen gibt es hingegen Jugend-Theater mit Ghetto Deluxe - Project Bz, der selbsternannten coolen Crew aus Bozen.

Ghetto Deluxe - Project Bz: Eine Produktion des VBB-Jugendtheaterclubs

Noch nicht genug: Am 7. und 8. April werden im Studio des Stadttheaters in Bozen die Autorentage abgehalten. Es gibt Textbeiträge von: Andrea Ilmer, Anna Maria Parteli, Miriam Unterthiner, Christoph Waldboth, Robin Weber, Lena Wopfner, Anna Gschnitzer, Petra Maria Kraxner, Giulia Beikircher, Silvia Griessmair, Rebecca Heinrich, Teseo La Marca, David Lamprecht und Nadja Rungger. Musik gibt es von den Homies 4 Life. Beginn ist jeweils um 19 Uhr, der Eintritt ist frei.

Zeit und Geld
„Das gemeinsam ins Kino gehen und das gemeinsame Saufen danach“ antwortete mir der bekannte F.G. auf die Frage Was machte die Münchner Gruppe zur „Gruppe“?
Damit die Münchner Gruppe nicht vollkommen vergessen wird, gibt es bei den diesjährigen BFFB einen Rückblick für Cineasten. Gezeigt werden einige Filme und eine Dokumentation, die in Interwiews und Filmausschnitten die Münchner Filmszene der 60er und 70er Jahre zeigt.
Dem eigenen Wollen und Tun“ antwortete F.G. hingegen auf die Frage: Frauen, Autos, Reisen – welchem Wunschdenken wollte man entsprechen?

Das war natürlich alles sehr knapp, was F.G. zur Antwort gab. Erst auf Nachfrage wurde er ausführlicher: „Es tut mir leid, wenn Ihnen meine knappen Antworten nicht ausreichen. Aber schriftlich ausführlicher zu werden, kostet Zeit. Und da es meine Zeit als frei arbeitender Autor ist, kostet sie auch Geld. Was Sie sicher nicht zahlen können.“ Hätte ich für F.G.`s Antworten bezahlen sollen? Fuck Money, fuck Munich!
Willkommen aber in Bozen F.G., hier ist alles voll billig!

Rechts und Rechts…
…gesellt sich gern. Vergangene Woche machte ein gestelltes Foto seine Runde, welches den bekennenden Faschisten A. B. aus Bozen und die rechtskonservative U.M. aus Collepietra zeigt. Da die beiden ideologisch zusammenpassen, wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge, möchte ich das Foto dennoch nicht abbilden. „Trägt der Fascho doch echt ein Bad Religion-Leibele“ denk ich mir, „wo gibt’s denn so etwas, außer vielleicht bei Frei.Wild-Konzerten?“

A.B. und U.M. haben das Video, wo die Band Bad Religion Bücher verbrennt, wohl falsch verstanden... (Quelle Videoclip: Bad Religion, Youtube)

Aber was tun gegen rechte Spatzenhirne, die nicht alle Tussen im Schrank haben?
Apropos Tussen: An alle Dumpfbacken ergeht an dieser Stelle die offizielle Einladung, sich beim BFFB den Film Zur Sache, Schätzchen (8. April, 20.30h) anzusehen, denn der Begriff Dumpfbacke erlangte gerade durch diesen Film Bekanntheit. Er steht bis heute als abwertende Bezeichnung für eine dümmliche oder naive Person, der es an Einfühlungsvermögen und Realitätssinn fehlt.
Fuck Dumpfback.

Am ins Kino: Filmtipp für A. B. und U.M. "Zur Sache Schätzchen"