Problem Leerstand anpacken
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„Es braucht bei nachhaltigem Bauen und Sanieren eine stärkere Vernetzung und Sensibilisierung der Fachleute“, erklärt André Mallossek, Koordinator der Plattform Land. Deshalb veranstaltet die Organisation im Mai und Juni eine kostenlose Online-Weiterbildung für Fachleute aus Architektur, Handwerk und Bauindustrie, die Anmeldung ist bis zum 3. Mai möglich. Außerdem können sich interessierte Gemeinden und Privatpersonen an die Sanierungsberatung wenden, dank der finanziellen Unterstützung der Stiftung Sparkasse zu einem Vorzugspreis. Bewerbungen für die Beratung sind noch bis zum 26. April möglich, um Informationen im Hinblick auf architektonische Lösungen, Kosten und Finanzierungen durch Sanierungsfachleute zu erhalten.
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Lange waren Leerstand und Sanierung in Südtirol kein öffentlich diskutiertes Thema. Die Plattform Land, gegründet vor rund zehn Jahren vom Gemeindenverband und dem Bauernbund, erkannte in der Landflucht in umliegenden Regionen eine Gefahr und machte das Management leerstehender Immobilien zur Priorität. Heute sei das Bewusstsein größer, trotzdem reagieren Gemeinden überrascht, wenn sie feststellen, wie viel ungenutzt bleibt. „Meist viel mehr als gedacht, da Leerstand nicht immer offensichtlich ist“, erklärt Mallossek.
Seit letztem Jahr steht den Gemeinden ein einheitliches Register für die Erhebung der Leerstände zur Verfügung, rund 40 Gemeinden arbeiten bereits damit. Rechnungen für Strom, Gas und Abfall liefern Hinweise darüber, ob eine Immobilie bewohnt wird oder nicht. Im Zweifel ist diese Information in kleinen Gemeinden über persönliche Kontakte überprüfbar. In größeren Gemeinden, wie die Landeshauptstadt, dürfte die Leerstandserhebung aufwändiger sein.
„Es lohnt sich, in die Sanierung zu investieren. Unterm Strich wird das für uns alle preiswerter sein, als Immobilien leer stehen zu lassen und stattdessen Neubauprojekte umzusetzen, die hohe Erschließungs- und Folgekosten haben“, sagt Mallossek. Zudem fördert die öffentliche Hand die energetische Sanierung, einen Überblick der Förderungen hat die Plattform Land in einem Übersichtsdokument zusammengefasst, heuer soll es aktualisiert werden. Dass sich der Antrag auf Fördergelder auszahlt, zeige ein Beispiel eines Einfamilienhauses im Wipptal. „Von der Investitionssumme von 500.000 Euro muss noch 340.000 Euro aus eigener Tasche bezahlt werden. Der Rest wird über Förderbeiträge gedeckt“, so Mallossek.
Um Vorzeigebeispiele zu liefern, ist die Plattform Land Teil des Projekts SUSMAT. Im Rahmen des Projekts sollen drei Altbauten in Südtirol und Österreich mit nachhaltigen Materialien saniert werden: der Mesnerstadl in Mölten, ein Gebäude in der Gemeinde Filzmoos im Bundesland Salzburg und eines in Anras in Tirol. „Dabei stehen sowohl die Materialien als auch die Lebenszyklusanalyse, also die Gesamtumweltbilanz von der Produktion und Transport über die Verwendung bis hin zum Abbau und eventuell Recycling oder Entsorgung, im Fokus.“ Die Materialanalyse führen Eurac Research und das Innovationscluster VIVIUS des Landes durch.
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