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Zeigen, was ist

Das NDR-Medienmagazin “ZAPP” hat salto-Mitarbeiterin Ruth Fulterer auf ihrer Auslandsrecherche in Armenien begleitet.
Ruth Fulterer
Foto: Screenshot/Youtube/ZAPP

Sie werde Reportagen von nun an anders lesen, “kritischer, gesteht Ruth Fulterer gegen Ende. Seit vergangenen Sommer schreibt die 26-Jährige regelmäßig für salto.bz – zuletzt in der Rubrik “salto.europe”. Derzeit besucht die gebürtige Boznerin die Zeitenspiegel-Reportageschule im baden-württembergischen Reutlingen – und war vor Kurzem im deutschen Fernsehen zu sehen.

Der NDR hat Ruth Fulterer nämlich nach Armenien begleitet. Dort absolvierte sie im Rahmen ihrer Ausbildung eine Recherche. Und musste sich unter anderem mit den Fragen auseinandersetzen: Wie wahrhaftig kann berichtet werden, wenn man fremd in einem Land ist? Kann den Dolmetschern und Quellen getraut werden?

Fulterers Erfahrungen, Herausforderungen und Überlegungen sind in eine halbstündigen Bericht des NDR-Medienmagazins “ZAPP” eingeflossen, das sich jüngst mit dem Fall Relotius und seinen Folgen für den Journalismus beschäftigt hat. Der Fall des SPIEGEL-Reporters Claas Relotius hatte Ende 2018 für großes Aufsehen gesorgt, nachdem bekannt geworden war, dass der 33-Jährige mit seinen teilweise völlig erfundenen Texten jahrelang Leser, Kollegen und seinen Arbeitgeber getäuscht hatte. Infolge haben viele deutsche Redaktionen die Dokumentationsstandards für ihre Mitarbeiter verschärft. Auch Ruth Fulterer muss sich mit den neuen Regeln auseinandersetzen und hält ihren Besuch im Demonstrantencamp der Minenarbeiter, über die sie berichten will, auf dem Smartphone fest. Als Beweis, dass sie da war. Oder, um es in Anlehnung an den Leitspruch des SPIEGEL-Gründers Rudolf Augstein – “Sagen, was ist” – zu sagen: Um zu zeigen, was ist.