Ladinisches Wahlvieh?
Deprimierende Stimmung nach den Landtagswahlen 2008. Die "Ladins" fuhren 3.300 Stimmen ein. Umgerechnet gerade mal 1,1 Prozent vom Kuchen, oder genauer 0 Sitze. Das soll sich diesmal für die Ladiner ändern, bei den Landtagswahlen 2013. „Dieser Alleingang vor fünf Jahren ist kläglich gescheitert“, sagt Marco Pizzinini, Vizepräsident der Uniun Generela, kulturelle Dachorganisation der Dolomitenladiner. Sein Cousin, der Politiker Alberto Pizzinini, Chef der Ladins Dolomites, hat das Rezept schon umgesetzt: „Durch den Zusammenschluss mit der Bürgerunion rechnen wir mit zwei Mandaten, wir hoffen auf ein drittes.“ Über den Vorwurf unter Bürgern und Politikern, die Ladins hätten sich mit dieser Koalition ins rechte Eck geschmiegt, kann Alberto Pizzini nur lachen. Das Bündnis zwischen Ladins Dolomites, BürgerUnion und Wir Südtiroler sieht sich selbst als "Die sozial Mitte". „Unter den Ladinern wurde das Zusammengehen mit der Bürgerunion sehr gut aufgenommen. Wir wussten, dass es mit diesem Wahlgesetz unmöglich sein wird, allein als Partei ein Mandat zu bekommen.“
Rechts oder Mitte?
Als Oppositionspartei zusammengehen, warum nicht? Marco Pizzinini ist parteilos: „Ist es ein Problem wenn eine Partei etwas mehr rechts ist? Das heißt doch nicht, dass die Ladiner jetzt alle rechts sind. Wenn die Ladins mit den Grünen zusammen gegangen wären, wären sie dann Linke geworden?“ Alberto Pizzinini gibt sich selbstbewusst: „Wir wollen eine Alternative zu der SVP werden. Um das System Südtirol zu brechen, muss man zusammen gehen.“ Dass Pöder den Ladins Stimmen abjagen könnte, diese Problematik sieht Pizzinini nicht: „Jeder hat seine Stärken, Andreas Pöder fischt in der Zone von Lana und im Pustertal, ich in den ladinischen Tälern und Thomas Egger im Wipptal.“
Mehr Gewicht den Ladinern, das liegt den Pizzininis am Herzen. „Wir haben 14.000 wahlberechtigte Ladiner, ein großes Problem ist bei den Wahlen für uns die Verzettelung. Es gibt ladinische Kandidaten auf vielen Listen, aber an welcher Stelle werden sie gereiht? Welche Chanchen haben sie wirklich, gewählt zu werden?“, fragt Macro Pizzinini, Arzt am Brunecker Krankenhaus, provokant. Welche reelle Chance ohne guten Listenplatz, „da sind die Ladiner doch oft nur als Wahlvieh gut. Und dann vergisst man sie wieder.“
Zerrissen in sich selbst
Die Cousins sind sich einig: laut Proporz hätte die ladinische Bevölkerung die Chance, zwei Vertreter nach Bozen zu schicken, der Zusammenschluss mit der Bürgerunion rückt dieses Ziel in greifbare Nähe. „Aufgrund ihrer Stimmenstärke hätte die SVP auch zwei ladinische Kandiaten aufstellen können, wenn sie schon sagen, sie sind die Partei der Deutschen und der Ladiner.“ Landesrat Florian Mussner, („es ist gut, dass es ihn gibt“) gerne als „Garant und Gewinner“ der Ladiner gehandelt, gilt als fixer Vertreter für die ladinische Minderheit in Bozen. Geliebt von allen ist er nicht, „das ist eben diese Zerrissenheit unter den Ladinern. Wir sind eine kleine Volksgruppe, da gibt es viele unterschiedliche Meinungen.“
Ladinische Themen
Umso wichtiger sei es nun mit Themen aufzuwarten, sagt Marco Pizzinini. Und hier „Geschlossenheit und Zusammenhalt“ beweisen. „Natürlich kann man parteipolitisch verschiedene Meinungen haben, aber beim Thema Kultur und Sprache, das müssen wir Ladiner eine gemeinsame Strategie entwickeln.“ Eigenständig zu bleiben, das war Alberto Pizzinini wichtig, dies rechtfertige einmal mehr den Zusammenschluss mit der BürgerUnion: „Die Grünen waren an einem Listenbündnis nicht interessiert, wir wollten eine Bewegung bleiben, ein Stimmenträger auf einer Liste zu sein, das hat uns nicht interessiert.“
Mehr Wählerstimmen 2013
Mit einem Stimmenzuwachs bei den Landtagswahlen 2013 rechnet Alberto Pizzinini ganz klar. 7.000 Stimmen erhielt die Union für Südtirol bei den Landtagswahlen 2008, „wir rechnen mit 3.000 bis 5.000 ladinischen Stimmen, dazu noch die Stimmen für Thomas Egger.“ Pizzinini blickt über die Wahlen hinaus: „Wir wollen die Politik der drei Bewegungen weiterbringen, unser Bündnis will wachsen. Im Frühjahr werden Parlamentswahlen anstehen – auch dafür setzen wir uns ein. Dass in Rom nicht mehr nur exklusiv die SVP vertreten ist. Die SVP vertritt 40 Prozent der WählerInnen in Südtirol und hat die alleinige Vertretung in Rom, das kann es nicht sein.“
Alleingang wär besser
Egger und die Ladiner ständen im Alleingang besser da. Mit Pöder werden sie keine Stimmen bekommen. Pöder mögen die meisten Leute nicht, das ist auch verständlich, ausser herumkritisieren kann der gelernte Maurer Pöder nichts, er sollte wieder mauern gehen und uns nicht nerven.
Unwählbar
Ich halte nix von Marco Pizzinini. Wenn er ein echter Ladiner wäre, hätte er sich nicht mit dem ausgebildeteten Maurer Pöder zusammengetan. Zum vergessen alle beide.
In risposta a Unwählbar di Kurt Herschel
Dass Pöder ein ausgebildeter
Dass Pöder ein ausgebildeter Maurer ist, geht schon in Ordnung, das Problem ist, dass er nach drei Legislaturen ein "ausgebildeter Landtagsabgeordneter" ist und was er am besten gelernt hat ist wie man sich an einen Sessel klammert.