Cultura | Musik

“Wir haben Scheiße gebaut”

Markus Dorfmann bittet um Entschuldigung. Mit seinem neuen Lied will er für den Klimaschutz sensibilisieren, Generationen zusammenführen – und lädt zum Videodreh ein.
Markus Doggi Dorfmann
Foto: Arno Dejaco

“Meine Generation hot an Scheiß gebaut.” So beginnt Markus Dorfmann alias “Doggi” seinen neuen Song. Der Brixner Liedermacher hat ihn der Jugend gewidmet, die sich für den Klimaschutz einsetzt. “Sorry for my generation”, so der Titel des Liedes, das nun mit Text und Ton veröffentlicht wurde. Das Video dazu fehlt noch, Dorfmann will es am kommenden Sonntag, 8. September, am Karerpass drehen – und lädt alle Interessierten dazu ein.

 

Der Song

 

 

“Die vergangenen 50 Jahre waren die besten aller Zeiten”, singt der 56-jährige “Doggi”. Er textet in seinem Rap, dass jeder Mensch das Recht auf gute Luft habe, auf eine Welt ohne Krieg, auf ein Leben ohne Angst. Die Menschheit habe es in den vergangenen 50 Jahren geschafft, die Welt in den Abgrund zu reiten. Es mache ihn traurig und ärgere ihn zugleich, wenn Schüler bei den Klimastreiks wegen des Schulschwänzens verurteilt werden. Er findet: “Die jungen Menschen haben Angst, sie machen sich ernsthaft Sorgen um ihre Zukunft. Das sollten wir endlich anerkennen und sie in ihrem Unterfangen für eine saubere und lebenswerte Umwelt unterstützen.”

“Wir tragen alle Verantwortung für die Gegenwart und Zukunft.” Mit “Sorry for my generation” wolle er die verschiedenen Generationen im Dialog zusammenbringen und gemeinsam Handlungsansätze für den Klimaschutz vereinbaren, sagt Dorfmann – und entschuldigt sich für die Vergangenheit. “Schauen wir uns in die Augen. Tun wir uns zusammen. Reden wir miteinander und suchen wir Auswege aus der Klimakrise”, so der Aufruf des Musikers, der selbst Vater einer minderjährigen Tochter ist und oft viel Ohnmacht spüre: “Inzwischen ist zwar den meisten Menschen klar, dass die junge Generation nicht überleben kann, wenn die Ressourcen der Erde in den kommenden 50 Jahren gleich verschwendet werden wie bisher. Ich erlebe zwar Unruhe in der Gesellschaft, aber keine wirklich revolutionäre Umkehr im friedlichen Sinn.”

Mit seinem Song sei er seinem Bedürfnis nachgekommen, sich bei den jungen Menschen zu entschuldigen: “Es kommt nur zur Entspannung, wenn wir uns versöhnen. Die Jugend zu belächeln, sie als naiv zu bezeichnen oder wegen des Schwänzens an den Pranger zu stellen, bringt niemanden weiter und das menschliche Leben auf der Erde nur weiter in Gefahr.”