Am Eingang des Tiersertales liegt auf einer Geländeschulter am Fuß des Schlernmassivs die Streusiedlung Völser Aicha. Die Südausrichtung ermöglicht noch Weinbau, im Herbst ist die Gegend von Törggelebegeisterten vielbesucht, jetzt, in der kühlen Jahreszeit, sind wir fast allein auf den Wegen und Steigen in dieser abwechslungsreichen und geschichtsträchtigen Landschaft unterwegs. Von den vielen Einkehrmöglichkeiten längs des Weges haben die meisten Winterruhe, zur Vorsicht sollte etwas Proviant in den Rucksack gepackt werden. Auf unserem Rundweg sind wir die meiste Zeit auf der Trasse der Oachner Höfeweges unterwegs, Oacha sagen die Einheimischen zu Völser Aicha.

Eigentlich startet der Oachner Höfeweg bei Schloss Prösels, aber aufgepasst, wir starten hingegen an der Tierser Landesstraße, Haltestelle Unteraicha, auf diese Weise beginnen wir sofort mit dem sonnigen Wegabschnitt und sparen uns die kurze, schattige Waldstrecke für den Rückweg auf. Unterhalb der Haltestelle finden wir bereits die Wegmarkierungen „Oachner Höfeweg" die uns mit dem roten Häuser-Symbol begleiten werden. Es geht leicht bergab, die Landesstraße querend und mit Einstieg in den Spiegelweg. Die schmale Asphaltstraße zum Gemonerhof geht um den Tommelehof herum. Der Gemoaner liegt in prachtvoller Panoramaposition mit Blick auf das Rosengartenmassiv auf einem Hügel, dort beginnt der Feldweg, der durch Weinberge zum etwas tiefer liegenden Nachbarhof Prackfolerhof (Eigenbaukellerei, Verkauf von Qualitätsweinen), führt. 

Oberhalb vom Prackfoler geht der Steig wieder bergauf, begleitet die Talflanke des Tiesertales und führt dabei an etlichen Buschenschänken vorbei. Nach dem Fronthof quert der Steig auf einer kurzen Hängebrücke den Bach, der Weiler von Völser Aicha mit dem Kirchlein sind unser Zwischenziel. Wir statten der Kirche einen Besuch ab und verlassen nun den Höfeweg, wir folgen den Wegweisern Nr. 7 bergauf durch die Wiesen in Richtung Schnaggenkreuz, nach dem Köhlerhof, an einer Kreuzung, gehen wir geradeaus (Markierung 5/B) über die Lärchenwiesen und überqueren dabei einen Buckel. 

Mit Blick auf den Schlern und Völs gehet es nun bergab nach Prösels, das Schloss im Blick. Leider sind die Wirtshäuser (Presulis und Schlosshof Baumann) und Schloss Prösels im kleinen Dorf in Winterruhe. Vom Parkplatz unterhalb der letzten Häuser folgen wir wieder den Schildern des Oachner Höfeweges durch Wiesen und Mischwald in einer Hangquerung bergab. Im Wald erinnert der Wirtskeller an den einstigen Gebrauch von kalter Luft, die aus Felsspalten strömt, als „Naturkühlschrank“. Der Waldweg bringt uns parallel zur Tierserstraße wieder an unseren Ausgangspunkt bei der Haltestelle in Unteraicha zurück.

Am Weg zwischen Prösels und Unteraicha liegt der so genannte Wirtskeller. Er diente dem Wirt in Prösels zur Aufbewahrung von Wein, Speck und Käse, später war dort auch eine beliebte Einkehr. Die Luft strömt hier durch die Spalten eines Bergsturzes und kühlt sich deutlich ab, es entsteht ein „Naturkühlschrank“. Die das ganze Jahr hindurch ausströmende Kaltluft bewirkt ein lokales Kleinklima mit starkem Flechten-, Moos- und Farnbewuchs. Hinweisschilder erläutern die Funktionsweise dieser "Eislöcher"