Hofschank Ban Erschbama
Foto: Oswald Stimpfl
Gita | Ausflug der Woche

Auf das Hochplateau von Spinges

Zwischen dem bei Mühlbach mündenden Valler Tal und dem Eisacktal läuft ein Gebirgsrücken nach Süden aus – auf den sonnigen Händen liegt das Dörfchchen Spinges.

Zwischen dem bei Mühlbach mündenden Valler Tal und dem Eisacktal läuft von den Pfundiger Bergen ein Gebirgsrücken nach Süden aus, auf den sonnigen Händen liegt das Dörfchen Spinges, eine Fraktion der Marktgemeinde Mühlbach. Auf den nach Südosten geneigten Wiesen wenig unterhalb des Dörfchens liegt der Erschbamerhof. Der historische Bauernhof samt der Scheune wurde von den Franzosen 1797 niedergebrannt. Vor wenigen Jahren wurde an der alten Hofstelle ein schmucker Neubau errichtet und ein Hofschank eröffnet, der nun das Ziel unseres Ausfluges ist.

 

Zum Wegverlauf

Ausgangspunkt ist der schöne Marktflecken Mühlbach mit einem fast städtisch anmutenden Dorfkern. Über die Katharina Lanz-Straße gehen wir westwärts (Markierung Nr. 7, Spinges) über den munteren Vallerbach, der einst Mühlen und Hammerschmieden antrieb, dann ein kurzes Stück den Valserweg taleinwärts, biegen nun scharf links ab und gehen bergauf durch die Straßhofsiedlung bis zum Waldrand. Dort verlassen wir den breiten Forstweg und gehen rechts auf dem alten Fußweg, immer der Markierung 7 folgend, bis ins Dörfchen Spinges. Dort sind die Kirche und die Grabeskapelle unbedingt einen Besuch wert, anschließend folgen wir den Wegweisern „Rundweg Spinges“ durch die Lechner Gasse, stoßen auf die Landesstraße, überqueren sie und gehen zum großen „Spingeser Kreuz“ auf einer weiten Wiesenkuppe, das schon von Weitem sichtbar ist. Hier genießen wir einen phantastischen Rundblick, hinter einer Hecke stehen Tisch und Bank und laden zu einer kurzen Rast ein. Zurück an der Landesstraße, schlagen wir die Straße zum Sportplatz ein (Schilder, Wegelsgasse) folgen südostwärts zu einer Wegkreuzung am Waldrand und gehen nun links den Schildern zum nahen Erschbamerhof nach, der wenig unterhalb des Dörfchens liegt. Für den Rückweg nehmen wir vom Hofschank den Weg Nr. 7, der uns in einer knappen halben Stunde wieder nach Mühlbach zurückbringt.

 

Interessantes am Weg

Das Spingeser Kreuz

Das steinerne Denkmal mit dem Granitkreuz an der Dorfeinfahrt erinnert an die 57 hier in der Schlacht bei Spinges gefallenen Tiroler. Am 2. April 1797 wollten die französischen Truppen unter General Jaubert durch Tirol in Richtung Wien vorstoßen, wurden aber hier von Tiroler Schützen aufgehaltenen in einer verlustreichen Schlacht besiegt. Tags darauf kamen die Franzosen mit einer Übermacht zurück, sammelten ihre Toten ein, brachten sie in die Scheune des Erschbaumerhofes und äscherten Gefallene –man sprach von mehreren hundert Leichen- und das Gehöft ein.

Die Kreuzigungsgruppe

Nahe beim Erschbamerhof fällt ein riesiges Kreuz auf, einst stand es auf dem Weg von Mühlbach nach Spinges und war Ziel großer Wallfahrten, die Pilger kamen von weither um vor dem Kreuz zu beten.

Das Urlaubsstöckl und der Ölberg

Der fromme Spingeser Kurat Georg Stocker baute im 17. Jh. nicht nur die Grabeskapelle, sondern auch am Weg von Schabs zum Dorf mehrere kleine Kirchen. Das Urlaubsstöckl erzählt, wie sich Jesus von seiner geliebten Mutter (Maria) beurlaubt (sie verlässt). Der Ölberg soll von der Grabeskapelle im Dorf so weit entfernt sein wie das Grab Jesu in Jerusalem vom Ölberg.  

Die Grabeskapelle neben der Kirche

In Spinges fällt neben der Kirche eine sonderbare Kapelle mi schindelgedecktem Dach, Türmchen und Marmorstatuen auf. Die vom Jerusalempilger und Priester Georg Stocker 1685 gestiftete Kapelle ist der Grabeskirche von Jerusalem nachempfunden, mit Kreuzwegstationen, Fresken, einer inneren Kapelle und im dritten Raum, das Grab Jesu. Alles ist hervorragend restauriert und hinterlässt einen nachhaltigen Eindruck der tiefen Volksfrömmigkeit.

 

Start der Wanderung

In Mühlbach an der Pustertaler Straße. Parkplatz Nähe der Talstation der Seilbahn Meransen.

 

Die Einkehr „Ban Erschbama“

Die Hausfrau, Marianne Kiener, bringt Erfahrung aus dem Gastgewerbe mit, sie ist für die gute Küche zuständig. Wenn viel Betrieb ist, wird sie von den Töchtern und Ihrem Mann Hans Peter unterstützt, der nach langen Jahren den Beruf des Elektrikers an den Nagel hängte und zum Bauer umsattelte. Das Getäfel in der großen, hellen Stube stammt zum Teil noch aus dem alten Bauernhaus, das einem schmucken Neubau weichen musste. Aus der Küche kommen gute einheimische Spezialitäten, mit Phantasie verfeinert, neben so Typischem wie den Blattlen mit Kraut es gibt auch glutenfreie Gerichte, im Herbst werden Törggelegerichte serviert (wir sind noch in der Kastanienzone), die Säfte von Äpfeln, Himbeeren, Johannisbeeren, Melisse und Holunder sind hausgemacht. Bei den Nachspeisen mischen sich unter die gebackenen Miggilan das Halbgefrorene Zweierlei von Vanille und Orange. Im Sommer kommt viel Gemüse aus dem großen Garten.

Anfahrt zum Erschbamerhof

Von Brixen zur Einfahrt ins Pustertal, bei der Kreuzung in Schabs in Richtung Spinges abbiegen, nach 3,1 km im Wald die Abzweigung „Ölberg“ nehmen, den Schildern für 1 km bis zum Hof folgen.

Adresse:

Ban Erschbama, Ölberg 3, Spinges
Tel. 348 3396714
Facebook: banerschbama
 

Geöffnet Mittwoch bis Sonntag von 10 – 24 Uhr
Gruppenreservierung erwünscht