Società | Gewalt an Frauen

“Wo bleibt der Aufschrei?”

Nach der Bluttat von Bozen erhebt die Freiheitliche Landtagsabgeordnete Ulli Mair Vorwürfe: “Warum schweigt der Beirat für Chancengleichheit zu Ausländergewalt?”
Ulli Mair, Andreas Leiter Reber
Foto: Othmar Seehauser

Es darf kein Pardon bei Gewalt geben. Darin dürfte Ulli Mair wohl niemand widersprechen. Doch wie umgehen mit der Gewalt an Frauen? Diese Frage wirft die Freiheitliche Landtagsabgeordnete nach der jüngsten Bluttat in Bozen auf – und wirft dem Beirat für Chancengleichheit vor, sich in Schweigen zu hüllen.

Am Freitag Morgen hat ein 41-jähriger Mann im Bozner Stadtteil Oberau/Haslach seine 29-jährige Ehefrau auf offener Straße mit einem Messer attackiert und vor den Augen der gemeinsamen wenige Monate alten Tochter schwer verletzt. Das Opfer ist außer Lebensgefahr, der Mann sitzt in Untersuchungshaft. Das Ehepaar stammt aus Albanien – für Ulli Mair ein Anlass, um das Thema “Ausländergewalt” auf den Tisch zu bringen und dabei den Beirat für Chancengleichheit scharf zu kritisieren.

Regelmäßig weist der Beirat um Präsidentin Ulrike Oberhammer auf das komplexe Phänomen der Gewalt an Frauen hin. Zuletzt mit einer Aktionskampagne im November. “Die Daten zeigen, dass in 80,5 Prozent der Fälle Gewalt von Angehörigen und Bekannten ausgeübt wird und daher die Behauptung, dass es sich um Migranten handelt, widerlegt werden muss”, meinte Oberhammer damals. Nichtsdestotrotz, der Beirat für Chancengleichheit sollte seine Stimme lauter erheben, findet Ulli Mair.

“Nach wie vor fehlt der Aufschrei seitens der verantwortlichen Politik und der ganzen Beiräte, wenn Gewalttaten, die kulturell motiviert sind oder auf Unterdrückung basieren, das Land erschüttern”, schreibt die Freiheitliche Landtagsabgeordnete in einer Aussendung: “Die derzeit herrschende ‘Frauenpolitik’ ist eine völlig verfehlte Politik. Es werden reine Luxusdebatten rund um Quoten geführt, wovon nur eine verschwindend geringe Minderheit von Frauen profitiert. Währenddessen müssen sich die Frauen auf der offenen Straße fürchten, da Illegale, Diebe und Gewalttäter jederzeit zuschlagen können. Viele leben in Angst und sind gezwungen, ihre alltäglichen Gewohnheiten zu ändern. Die jüngste Bluttat in Bozen verdeutlicht, dass all jene, die ansonsten den Zeigefinger erheben, bei der Ausländergewalt schweigen. Das Problem mit der Einwanderung aus kulturfremden Weltgegenden, wo Frauen kaum einen Stellenwert genießen, wird weder angesprochen noch wird eine Nulltoleranzpolitik gegen Gewalttäter forciert.”

Ausländer seien nach Vorfällen wie jenem jüngst in Bozen “umgehend des Landes zu verweisen, in ein Gefängnis des Herkunftslandes zu überstellen und mit einer lebenslangen Einreisesperre zu sanktionieren”, findet Mair. Zugleich gehörten “sowohl die einheimische Bevölkerung als auch jene Ausländer, die sich an die Gesetze halten und sich integrieren entsprechend geschützt”. Der Gesetzgeber auf staatlicher Ebene habe die Aufgabe “hier umgehend nachzubessern“, so Mair.