Halbwegs sicher?
Mit Spannung blicken viele auf Freitag. Um 10 Uhr werden Vertreter der Landesregierung das neue, 500 Millionen Euro schwere Corona-Hilfspaket präsentieren. Besonders aufmerksam wird auch die “Allianz der Kultur”, in der sich Kulturschaffende aus den unterschiedlichsten Sparten 2018 vernetzt haben, auf den Termin. (Wie) Wird die Kultur, die von der Corona-Pandemie voll ausgebremst wurde, bei den finanziellen Unterstützungsmaßnahmen berücksichtigt? Die Sorge ist groß, dass viele wieder durch die Finger schauen werden. Mit einem Appell, der in Form eines offenen Briefes auch an die Medien geht, wendet sich die “Allianz der Kultur”* an die Landesregierung.
Der Appell im Wortlaut
“Geschlossene Bühnen, Kinos und Konzertsäle, verwaiste Museen, Kunsthallen und Filmclubs. Die Kulturbranche ist von den Corona-Maßnahmen besonders hart getroffen. Trotz mehrerer Zusagen der öffentlichen Hand zugunsten finanzieller Unterstützungsmodelle fürchten viele Kulturschaffende zurecht auch in diesem Frühjahr 2021 um ihre Existenz, fordern mehr Anerkennung und bessere Arbeitsbedingungen, klagen gegen die aktuellen Schließungen, ja sie möchten auch auf dem politischen Parkett wie Wirtschaft und Tourismus eine stärkere Lobby haben.
Die finanziellen Einschnitte durch die Corona-Krise sind für viele Kreative existenzgefährdend
Deshalb appelliert die Allianz der Kultur, eine der wichtigsten Interessensgemeinschaften für Kulturvereine und Kulturverbände in unserem Lande, mit diesem offenen Brief an die Mitglieder der Südtiroler Landesregierung um mehr Beachtung für die Zukunft der Kultur über alle politischen und wirtschaftlichen Interessen hinweg zugunsten unserer Kulturschaffenden und Kulturvereine und -verbände. Dies vor allem im Sinne des neuen Maßnahmenpakets, das die Landesregierung in den nächsten Tagen schnüren wird.
Die vom Landesrat Achammer in Aussicht gestellten erneuten Unterstützungsmaßnahmen für einzelne Künstler/innen sind vor diesem Hintergrund sicher ein wichtiger Beitrag, reichen aber auf keinen Fall aus, um das Weiterbestehen der zahlreichen Kulturvereine- und verbände sowie deren für 2021 geplanten Tätigkeiten zu sichern. Die finanziellen Einschnitte durch die Corona-Krise sind für viele Kreative existenzgefährdend. Ob Musikschaffende, Veranstalter oder Autorinnen und Autoren, sie alle leiden unter abgesagten Konzerten, Lesungen oder Messen.
Viele Kulturschaffende möchten auch auf dem politischen Parkett wie Wirtschaft und Tourismus eine stärkere Lobby haben
Die Allianz der Kultur beruft sich auf die Aussage des Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats Olaf Zimmermann: ‘Die Lage ist nicht nur schlimm, sie ist dramatisch’ und appelliert an Sie, dass Sie neue Hilfsprogramme für Kulturschaffende und Kulturvereine und -verbände auf den Weg bringen mögen, dass im selben Atemzug ein neuer Fonds eingerichtet werden, der als eine Art Versicherung für Kulturevents einspringt, wenn z.B. geplante Veranstaltungen aufgrund des Pandemie-Geschehens dennoch abgesagt werden müssen. Ein Paket von Überbrückungshilfen würde nicht nur für einzelne Künstler/innen, sondern auch für die Verein und Verbände, die sie ja direkt mit ihren Tätigkeiten unterstützen, eine Chance darstellen, aus dieser Krise halbwegs gesichert hervorzugehen und zumindest einen Teil ihrer schon geplanten Initiativen für 2021 durchführen zu können und auf jeden Fall die Fixspesen decken. Das würde nicht nur Planungssicherheit, sondern auch wieder Motivation schaffen, die es vor allem in dieser Krise braucht, um die für unsere Gesellschaft unersetzliche Kulturarbeit für unser Land weiter zu bringen. Schlussendlich ist ja gerade Südtirol ein Beispiel für eine besondere kulturelle Situation, die wir dank unserer Autonomie all die Jahre bis heute bewahren und ausbauen konnten. Das darf gerade in Krisenzeiten nicht vergessen werden!”
Ich muss leider sagen, dass
Ich muss leider sagen, dass ich diesen Beitrag nicht exakt bewerten kann. Denn die meisten in der Initiative “Allianz der Kultur” zusammen geschlossenen Vereine und Verbände sollten eigentlich in halbwegs trockenen Tüchern sein. Laut LR Achammer werden die Kosten weiterhin über Beiträge abgedeckt. Wenn die Allianz der Kultur sich damit hingegen FÜR die Akteure, also die echt betroffenen "Menschen" (Schauspieler, Musiker, Künstler, Kreative und deren Zulieferer), einsetzten möchte, dann ist das mehr als nur gerechtfertigt und äußerst wichtig. Das betrifft natürlich auch Veranstalter (in der Allianz), deren Fixkosten nur zum Teil vom Land abgedeckt werden. Also jene die ihre Kosten auch mit Einnahmen aus Veranstaltungen abdecken müssen. Ich will damit sagen: den Menschen dahinter muss über den Berg geholfen werden, ansonsten hat die Allianz der Kultur in einigen Monaten kaum noch einen Sinn ... wenn keine "Kreative und Kulturschaffende" mehr da sind.
Tolles Video des
Tolles Video des Stadttheaters Bruneck - Die sichtbaren Unsichtbaren: https://www.youtube.com/watch?v=Enr2qllqv6c
https://www.youtube.com/watch
https://www.youtube.com/watch?v=-2dxaiERsw8