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Maxiz: „Mehr als einfaches Dosengedöns“

Maximilian Zischg, alias Maxiz, ist auf der neuen Single von Cuebrick & Uplink mit einem Feature vertreten und macht somit einen Schritt in Richtung Dance. Das Interview.
Maxiz
Foto: Max Zischg
Maxiz
Singer/Songwriter und nun auch Produzent: Maxiz, 27, stammt aus Meran und lebt in Beriln. Foto: Max Zischg

 

Im Zuge der Pandemie habe ich damit begonnen, mir ein zweites Standbein als Writer und Sänger für Dance-Produzenten aufzubauen...

salto.music: Mit „Little Darling“ wurde gerade eine Single von DJ Cuebrick und Uplink veröffentlicht, auf der du mit einem Feature vertreten bist. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit und wie entstand sie? Lief alles via Internet oder habt ihr euch auch persönlich getroffen?

Maxiz: Im Zuge der Pandemie habe ich damit begonnen, mir ein zweites Standbein als Writer und Sänger für Dance-Produzenten aufzubauen, einerseits um meine Existenz zu sichern, andererseits weil ich die Spontanität und Dynamik dieses Genres großartig finde.

Der Kontakt zu Uplink entstand, weil mein Papa mir einen „Magazin“-Artikel über das Duo geschickt hatte und meinte, es gibt auch Südtiroler, die erfolgreich Dance machen. Daraufhin habe ich Uplink per IG kontaktiert und kurz darauf hatten wir unsere erste Zoom-Session – witzig dabei ist, dass ich die Südtiroler Hälfte des Duos noch nicht kennengelernt habe. 

Nach einer unserer Sessions zeigte mir Uplink-Mitglied Phil „Little Darling“ – der Song war bereits geschrieben, aber man brauchte Vocals dafür. Ich hatte noch 15 Minuten bevor ich meine Tochter von der Kita abholen musste, hab den Song schnell demomäßig zu Hause eingesungen, Phil geschickt und vergessen. 

Phil hatte dann die Idee seine Kollegen von Cuebrick zu fragen, ob sie den Track zusammen fertig produzieren möchten und auf einmal wollten Spinnin‘ und Maxximize den Song bringen – ein Paradebeispiel für die Dynamik und Spontanität des Genres. Persönlich getroffen habe ich keinen der Mitwirkenden.

... als im deutschsprachigen Raum lebender Writer, Produzent und Sänger englischsprachiger Musik Dance auszuschließen, ist fast schon fahrlässig.

salto.music: Auf der Kollabo mit Uplink gehst du einen ganzen Schritt weiter in Richtung Dance/Electro-Pop. Deine aktuelle Solo-Single „Lean On Me“ hingegen ist Pop-lastiger und gemäßigter. Wo fühlst du dich musikalisch gesehen am wohlsten? In welche Richtung soll deine Musik zukünftig tendieren? 

Maxiz: Meine Solo-Musik wird immer eine Art Singer/Songwriter-Pop sein, in deren Zentrum Gitarre und Stimme stehen, das ist mein Ding. Das kann dann mal so mal so klingen, aber das sind so die Vorgaben. Die Dance-Sachen sehe ich vor allem als Chance, auf mich als Schreiber und Sänger aufmerksam zu machen und mich langfristig im zentraleuropäischen Musikmarkt zu etablieren.

Mal ganz ehrlich, man sehe sich den zentraleuropäischen/deutschen Musikmarkt an: Dance in all seinen Erscheinungsformen ist das einzig englischsprachige Genre, das als Exportmittel etwas taugt, natürlich gibt es hin und da eine Ausnahme – aber als im deutschsprachigen Raum lebender Writer, Produzent und Sänger englischsprachiger Musik Dance auszuschließen, ist fast schon fahrlässig.

Ich kenne mittlerweile so viele erfolgreiche Writer, die aus ganz anderen Genres kommen und beim Dance gelandet sind. Das ist mehr als einfaches Dosengedöns – sprachlich und produktionstechnisch muss man immer am Zahn der Zeit sein, Tracks müssen schnell fertig sein, Melodien müssen beim ersten Hören im Kopf bleiben etc.
 

Cuebrick & Uplink feat. Maxiz: „Little Darling“ - Cover
Cuebrick & Uplink feat. Maxiz: Die Single „Little Darling“ ist seit 05. März 2022 im Netz als Stream und Download zu finden. Grafik: Maxximize Records

 

Es ist tatsächlich so, dass ich mir über den Song mehr Gedanken im Nachhinein gemacht habe als im Vorfeld – das passiert auch nicht oft.

salto.music: Kannst du unseren Leser/Innen über beide Songs ein paar Details erzählen? 

Maxiz: „Little Darling“ war eine ganz schnelle Sache, ich habe dem Song „nur“ eine Stimme gegeben, innerhalb von 15 Minuten war das dann auch erledigt, obwohl ich dem Song gerne etwas mehr Zeit gewidmet hätte. Dass der thematisch jetzt so in die Zeit passt, ist aus gesellschaftlicher Perspektive natürlich schade und äußerst bedenklich. Es ist tatsächlich so, dass ich mir über den Song mehr Gedanken im Nachhinein gemacht habe als im Vorfeld – das passiert auch nicht oft.

Mit „Lean On Me“ wollte ich dem Pandemie-Alltag einfach ein positives Stück Popmusik entgegensetzen. Vor allem für meine Freundin, die täglich als Intensivkrankenpflegerin im Einsatz gegen das Virus war – die Geschichten, die sie mir aus ihrem Arbeitsalltag erzählte, haben mir sehr zugesetzt und dementsprechend deprimierend war es zu sehen, wie sie und ihre KollegInnen so hart für das Wohl der Gesellschaft arbeiten und sich dann am Ende selbst in Frage stellen – ob sie genug getan haben, ob der Beruf der richtige ist etc. … Der Song war als eine Art moralische Unterstützung angedacht, mit der einfachen Botschaft: „Du bist nicht alleine, hier gibt es eine Schulter zum Anlehnen“.
 

Maxiz: Lean On Me (Lyric Video)

 

Singles machen momentan einfach mehr Sinn.

salto.music: Hast du bereits Pläne für 2022? Ist vielleicht bald eine Solo-EP oder -Platte von Maxiz zu erwarten? 

Maxiz: Platte wäre natürlich cool, aber Singles machen momentan einfach mehr Sinn. Am 25. März 2022 kommt meine neue Single „What Does It Matter“ – eine etwas schnellere Nummer, ganz im Sinne von „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“ – es geht darum einfach mal YOLO-mäßig leben und lieben, überstürzen anstatt zu überdenken. Ansonsten werden noch weitere Songs kommen, vielleicht ist etwas Dance mit dabei – auf alle Fälle wird mit Hochdruck an Musik gearbeitet.

 

Info: https://www.instagram.com/maxizmusic + https://www.instagram.com/uplink_music

Cuebrick & Uplink: „Little Darling (feat. Maxiz)" [Official Music Video]