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Webuser haben das Recht, Cookies einfach und ohne Umschweife abzulehnen. Die Realität sieht anders aus. Eine Aktion der Datenschutzorganisation Noyb will das ändern.
Cookie Monster
Foto: Facebook, cookie monster

Cookies akzeptieren. Einverstanden. OK. Alles akzeptieren. Einfach alles und zwar schnell, damit der Banner der neu aufgerufenen Internetseite aus dem Sichtfeld verschwindet. 90 Prozent der Nutzer würden ihre Datenfragmente, ihre Cookies zwar lieber vor den Webseite-Betreibern verbergen, das ist in vielen Fällen jedoch kompliziert bis unmöglich.

Versteckte Links und lange verworrene Textpassagen lassen den gut sichtbaren Button “Cookies akzeptieren”, weit verlockender erscheinen. In einigen Fällen bleibt den Usern, wollen sie die Webseite Banner-frei nutzen, gar keine andere Wahl. Die Verarbeitung der Datenfragmente – online Gewohnheiten, vorherige Seitenaufrufe oder Suchverlauf beispielsweise – wird also mangels nutzerfreulicher Alternativen akzeptiert. Die Seitenbetreiber können die Informationen dann dafür verwenden, Inhalte und Werbeinserate zu personalisieren.

 

Erkennen, melden, anzeigen

 

Diesem, wie die Datenschutzorganisation Noyb betont, rechtswidrigen Drängen der Seitenbetreiber, Cookies anzunehmen, soll nun ein Ende gesetzt werden.  Laut den europäischen Datenschutzrichtlinien (GDPR) müssen die User der Datensammlung durch Cookies nämlich explizit zustimmen. Dabei ist wichtig, dass das Einverständnis freiwillig, spezifisch, informiert und eindeutig gegeben wird – dem Nutzer muss also die eindeutige Möglichkeit gegeben werden, Cookies abzulehnen.

“Obwohl nur circa drei Prozent aller Nutzer Cookies tatsächlich ablehnen, sprechen sich 90 Prozent aller Nutzer dagegen aus”, erklärt der Vorsitzende der Datenschutzorganisation Noyb Max Scherms. “Die restlichen Nutzer werden durch raffinierte Website Designs zum Einverständnis gedrängt.” Das, so Scherms, sei eine klare Verletzung der europäischen Rechtslage. Und weiter: “Das europäische Datenschutzrecht verlangt eine klare Wahl zwischen ‘ja’ oder ‘nein’ und nicht diese verrückten Website Banners.”

Um diese extrem weitverbreitete Verletzung der europäischen Datenschutzrichtlinie vorzubeugen, hat Noyb eine Software entwickelt, die rechtswidrige Cookie-Banner erkennt und automatische Beschwerden generiert. Nyobs Rehtsabteilung prüft indessen die einzelnen Webseiten. Erhalten Betreiber eine Beschwerde, haben sie einen Monat Zeit, ihr Website-Design den GDPR-Richtlinien anzupassen. Erfolgt dieser Schritt nicht, will Noyb den Fall zur Anzeige bringen. Kommt es zur Anzeige stehen laut Noyb mögliche Strafen von bis zu 20 Millionen Euro im Raum.

Am Montag (31. Mai) hat Noyb die ersten 500 Beschwerden an Webseiten-Betreiber in 33 Ländern verschickt, darunter Internetgiganten wie Google und Twitter, aber auch lokale Webseiten-Betreiber, deren Seitenaufrufe relevant genug sind. Bis Ende 2021 sollen 10.000 weitere Beschwerden folgen. Finanziert wird das Projekt durch die etwa 4000 Mitglieder, die Noyb durch freiwillige Beiträge unterstützen.

 

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Frank Fink Ven, 06/04/2021 - 16:17

Hiermit möchte ich anzeigen, dass ich erkannt habe, dass salto.bz sich auch nicht an diese Bestimmung hält. So weit ich es gerade in diesem Moment erkenne, kann ich nur auf OK klicken oder muss umständlich auf "Mehr Info" klicken usw.. Dass dann zu diesem Thema ein Artikel geschrieben wird - noch dazu ein redaktioneller - und man selbst das im Artikel genannte nicht einhält ist schon interessant. Anzeige bei der GDPR folgt, danke für den Hinweis..

Ven, 06/04/2021 - 16:17 Collegamento permanente