Kaputtes WC im Flirt-Zug
Damals waren die Zeiten gut. Thomas Widmann testete im Dezember 2013 "den Komfort der neuen Züge". Erstmals sollte es eine Direktverbindung zwischen Bozen und Innsbruck geben. Dafür wurden sechs neue FLIRT-Züge auf die Schiene gestellt, ausgerüstet mit WLAN zur kostenlosen Internetbenutzung und "Sitzüberzüge aus Lodenstoff der Pustertaler Firma Moessmer eigens angefertigt.".
Mittlerweile ist Florian Mussner der neue Mobilitätsschaffner im Land. Stolz stellte Mussner Ende Juli 2014 die Neuorganisation der Beschwerdestelle im Bereich des öffentlichen Verkehrs im Lande vor. Unangenehm mag es da sein, wenn schon am nächsten Tag das WC im Flirt Etr 170, der zum Brenner fährt, nicht benutzbar ist.
Wie kann es sein, fragen sich verärgerte Zugbenutzer, dass beide Klos im Zug nicht funktionieren, "das diensthabende Personal im Zug kann das doch nicht übersehen haben?" Nicht rechtzeitig habe man den Schaden beheben können, rechtfertigen sich die Zugführer - wir haben doch auch Bedürfnisse, schimpfen die Reisenden. Um 20.01 hatten sie sich im Bozner Hauptbahnhof in den Zug gesetzt, anderthalb Stunden später war man am Brenner. "Da hätte man wohl auch an einer Haltestelle mal etwas länger halten können", beschwert sich ein Zuggast.
Grundbedürfnisse zuerst, da interessieren WLAN und Loden wenig. Und auch keine Beschwerdestelle, die telefonisch unter der Nummer 840 000 471 erreichbar ist. Und zwar montags bis freitags von 9.00 bis 13.00 Uhr und 14.00 bis 18.00 Uhr.