“Wir finden, solche Geschichten gehören aufgezeigt.” Mit dieser Überzeugung wenden sich die Verantwortlichen von Ethical Banking an die Öffentlichkeit. Vor Kurzem waren sie bei Reinhard Lunger in Welschnofen zu Besuch. Nach einem Unfall sitzt Reinhard im Rollstuhl. Trotzdem oder gerade deshalb sei er “ein Vorbild für viele und vermittelt Lebensmut, Frohsinn und Freude”, resümiert Roland Furgler, Leiter von Ethical Banking. “Wenn man sieht, wie er sein Leben trotz Handicap meistert, relativieren sich unsere allgemeinen Alltagsprobleme und Sorgen sehr schnell – gerade in Zeiten wie diesen sollten auch solche positiven Schlagzeilen Raum finden.”

“Es fühlt sich an, als würde man durchgehend in eiskaltem Wasser sitzen.” So beschreibt Reinhard Lunger, wie es ihm seit seinem Unfall geht. Im Frühjahr 2019 fuhr er mit seinem Kleinbus ungebremst in das Heck eines Sattelschleppers. Dabei wurde er lebensgefährlich verletzt. Der heute 55-Jährige überlebte den Unfall. Seither ist er allerdings auf einen Rollstuhl angewiesen, denn er kann seine Beine nicht mehr bewegen. “Die Schmerzen sind immer präsent.”

Doch sein Schicksal hat ihm den Lebensmut nicht genommen. “Als ich im Krankenhaus realisiert habe, dass ich meine Beine nicht mehr bewegen kann, sagte ich zu mir: So Reinhard, jetzt musst du dein Leben neu meistern. Seither ist keine Stunde vergangen, in der ich mit meinem Schicksal gehadert habe”, berichtet der Familienvater. Den Handwerksbetrieb führt inzwischen Sohn Fabian. Reinhard selbst fährt weiterhin einen Neunsitzer, ein Motorrad, mit dem er gemeinsam mit seiner Frau längere Touren unternimmt, und ein Handbike – die Fahrzeuge wurden seiner Lage angepasst. Vor seinem Unfall war der gebürtige Welschnofner Feuerwehrkommandant der FF Karersee – und das ist er auch nach dem Unfall geblieben. Bei den Gemeinderatswahlen im Oktober 2020 wurde er zum Vizebürgermeister der Gemeinde Welschnofen gewählt.

Sein Wohnhaus hat Reinhard Lunger mithilfe eines Förderkredits von Ethical Banking barrierefrei umgebaut – der Anlass für den jüngsten Besuch. “Seine Zufriedenheit, Eigenständigkeit und Lebensfreude sind beeindruckend”, sagt Roland Furgler.