Gita | Ausflug der Woche

Ausflug auf den Hirzer

Unser heutiges Ziel ist der Hirzer, mit dem Ifinger einer der beiden markanten Gipfel des Zweigestirnes im Nordosten von Meran, am Eingang zum Passeiertal.

Bei Saltaus parken wir an der Talstation der Hirzer Seilbahn und schweben in die Höhe, umsteigen bei der Mittelstation Prenn und weiter auf dem zweiten Abschnitt bis Klammeben auf 1.980 m. Das waren 1490 Höhenmeter in wenigen Minuten!

Jetzt geht der Ernst der Wanderns los, zuerst angenehm eben auf dem Almenweg, fast eine Promenade, die südwärts zur Staffellalam führt. Der Weg ist gesäumt mit Alpenrosenbüschen, im Juni muss sich hier ein wahres Meer an rosa-pinkfarbenen Blüten ausbreiten. Wir lassen die Staffellhütte rechts liegen, es ist noch zu früh zu einer Einkehr, wir waren gerade mal 20 Minuten unterwegs, jetzt beginnt der Aufstieg, am grasigen Rücken steigen wir am Zaun entlang steil empor und gewinnen rasch an Höhe, der Ausblick auf das Meraner Becken tief unter uns ist grandios. Der Weg wird felsiger, das große Holzkreuz am Vorgipfel der Hönigspitze (oder einfach Hönig) kommt immer näher, der eigentliche Gipfel (2689 m) ist etwas versetzt dahinter. Der Steig schlängelt sich den ausgesetzten Grat entlang, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind angesagt. Bis hierher ab Bergstation 2 h 40 m Gehzeit, 745 Höhenmeter. Nun geht es ständigem Auf und Ab über Geröll und Felsstufen zum Hirzer, der mit 2781 m knapp 100 m höher als die Hönigspitze ist (30 m vom Hönig). Vorsicht ist angeraten, es sind auch noch andere Wanderer unterwegs, Überholmanöver sind nicht ganz einfach. Vom Gipfel erleben wir eine unwahrscheinliche Aussicht über die Sarntaler Alpen, den Meraner Talkessel und die Texelgruppe, zu den Ultner Berge, die Dolomiten und das Südtiroler Unterland. Für den Rückweg geht es auf Dem Aufstiegsweg kurz zurück, bei der Kreuzung mit dem E5 Weitwanderweg, der vom Passeiertal über die Obere Scharte auf die Sarner Seite wechselt, steigen wir über das felsige Kar zum Almboden ab, der tief unter uns liegt und wo etliche Hütten zur wohlverdienten Einkehr einladen. Nach 1 h und 30 m sind wir dort angelangt und entscheiden uns für die Tallner Alm Kaser, die erste Hütte am Weg. Die schöne Terrasse, Fassbier und große Portionen versöhnen uns mit den bescheidenen Auswahl, den überhöhten Preisen und dem einfältigen „Alpenmusik“-Gedudle aus dem Lautsprecher an der Hüttenwand. Bis zur Bergstation sind es nur mehr wenige Gehminuten.

Gehzeit insgesamt 5 h, 934 Höhenmeter, 8,5 km

Info: Anfahrt ab Meran bis Saltaus an der Passeirer Talstraße, Bushaltestelle oder kostenloser Parkplatz bei der Seilbahn. Fahrplan Seilbahn www.hirzer.info

Autor: Oswald Stimpfl

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