Cultura | Sparen

Stiftung Stadttheater darf nur mehr verwalten

Zurück zur Kernaufgabe, lautet der Beschluss, den die Politiker der Stadt Bozen und der Landesregierung für die Stiftung Stadttheater getroffen haben.

Was seit Jahren angekündigt wurde, nämlich die Neuorganisation der Stiftung Stadttheater ist nun beschlossene Sache. Der Sparstift wurde rigide und kompromisslos angesetzt: Die Stiftung soll in Zukunft nur mehr verwalten dürfen, das heißt als Träger des Hauses am Verdiplatz und des Auditoriums in der Dantestraße wird sie zuständig sein für die Instandhaltung der Struktur sowie die Koordination der Säle übernehmen. Opernsaison und Tanzaufführungen werden von andern Kulturträgern weitergeführt, hieß es beim Treffen am Freitag, 3. Oktober der Bozner Stadtpolitiker mit den Vertretern der Landesregierung.

Die Neuaufstellung der großen kulturellen Einrichtungen gehörte zum Plan von Landeshauptmann Arno Kompatscher, auch Kulturlandesrat Philipp Achammer sprach davon, dass es leichter sein werde, bei den großen Instititutionen zu sparen als den Kleinen das wenige Geld wegzunehmen. Und das Geld ist weniger geworden. Seit 2011 ist das Kulturbudget des Landes um 15 Prozent geschrumpft, im Jahr 2014 muss die Kultur eine reale Kürzung von 1 Million hinnehmen.

Für die Spielzeit 2014/2015 hat die Stiftung Stadttheater die Aufführung von 3 Opernproduktionen und 3 Tanzstücken bekanntgegeben, an vergangene Glanzzeiten unter der Direktion von Manfred Schweigkofler wird wohl nie mehr anzuknüpfen sein. Was wird also aus dem „teatro di tradizione“? Der Titel wird bleiben, das Geld dazu aus dem staatlichen Fonds Fus - fondo unico per lo spettacolo (220.000 Euro) wird es eher nicht mehr geben.

Wer führt die Bozner Opernsaison weiter? Der Bozner Tanzsommer, Bolzano Danza, soll unbedingt erhalten bleiben, signalisierten Christian Tommasini, Martha Stocker und Mauro Randi, Stadtrat für Soziales der Stadt Bozen. Aber auch die Opern. In Zukunft sollen Vereinigte Bühnen Bozen, Teatro Stabile und das Haydnorchester gemeinsam diese Produktionen übernehmen. Die Synergie soll endlich greifen. Es läuft also auf eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen den deutschen und italienischen Kulturabteilungen des Landes hinaus, will man Tanz und Oper weiterhin anbieten. 

Eine Arbeitsgruppe, Andrea Zeppa und Josef Urthaler von der Landesseite sowie Helmut Moroder und Ulli Pichler von der Stadt Bozen und Alessandra Belvisi von der Stiftung Stadttheater, soll das neue Modell ausarbeiten. Dass dabei auch Arbeitsplätze gestrichen werden, will man zwar vermeiden, doch unwahrscheinlich ist es nicht.