Arno Kompatscher hat auf das richtige Pferd gesetzt.

Als der Landeshauptmann vor 16 Tagen am Bozner Musterplatz zu Stefano Bonaccini auf die Bühne stieg, um Renzo Caramaschi den letzten Schub für den ersten Wahlgang zu geben, rumorte es in der SVP gewaltig. Weil ein großer Teil der Bozner SVP auch auf Druck eines Medienkolosses auf Roberto Zanin und den Mitte-Rechts-Block setzt, wurde Kompatscher in den verschiedenen WhatsApp-Gruppen unterm Edelweiß der Prozess gemacht. „Man hätte Kompatscher am liebsten vor das Schiedsgericht gezerrt“, sagt ein Mitglied der SVP-Parteileitung.

Bereits der erste Wahlgang hat Arno Kompatscher Recht gegeben. Überraschend hatte Renzo Caramaschi vor zwei Wochen gegen seinen Herausforderer Roberto Zanin knapp die Nase vorne.

Auch weil sich die SVP im zweiten Wahlgang positioniert und eine Wahlempfehlung für Renzo Caramaschi ausgesprochen hat, kommt an diesem Sonntag das politische Kräfteverhältnis deutlich zu Tage.

 

 

Renzo Caramaschi hat mit 14,4 Prozentpunkten Vorsprung diese Stichwahlen gewonnen. Der Amtsinhaber schaffte 57,2 Prozent der Stimmen, während Herausforderer Roberto Zanin nur auf 42,8 Prozent kommt. Caramaschi hat damit im Vergleich zur Stichwahl 2016 um rund 2 Prozentpunkte zulegen können. In absoluten Stimmen hat der Bürgermeister diesmal fast 4.550 Stimmen mehr bekommen als in der Stichwahl 2016.

Auch Roberto Zanin hat deutlich mehr Stimmen sammeln können, als 2016 der Mitte-Rechts-Kandidat Mario Tagnin. Rund 2.600 Stimmen mehr. Trotzdem liegt er in der prozentuell unter dem Ergebnis seines Vorgängers (44,73%).