Nach Faedo an der Salurner Klause
Südlich von Salurn verengt sich das sonst breite Etschtal zur Salurner Klause um sich bald darauf, -wir sind bereits auf dem Gebiet der Nachbarprovinz Trient-, wieder zu einem breiten Kessel zu erweitern, der Piana Rotaliana. An der Ostseite desselben, wo die wunderschön gepflegte Reblandschaft an den Wald grenzt, befindet sich das Dorf Faedo und unser Ziel, der Bauernhof „Maso Nello“. Im Spätherbst, solange kein Schnee liegt, bietet sich hier eine lohnende Rundwanderung an.
Ausgangspunkt ist die Brennerstaatsstraße, am Rastplatz am Radweg südlich von Salurn, am Kompostwerk. Hier beginnt ein Steig 408 nach Cadino Alto und Malghe di Faedo, der sich entlang eines Weinberges zum Berghang hinzieht. Die Route taucht in den Buschwald ein und windet sich nun in strammer Steigung durch die felsigen Hänge hoch, nach 45 Minuten haben wir 300 Höhenmeter überwunden und sind auf einer, vom Tal nicht einsehbaren, Hochfläche angelangt, mit Weinbergen und einem nicht bewohnten Bauernhof. Wir queren das Anwesen auf breitem Güterweg, und zweigen bald wieder in einen Steig ein. Nicht am Güterweg bleiben, er geht durch auf den Berg und einen Tunnel zu, der versperrt ist! Der markierte Steig geht zuerst durch schönen Buchenwald und dann schmaler werdend, mit toller Aussicht auf das Etschtal und nach Norden, um den Felsbuckel des Dosson herum und mündet dort in einen breiten Forstweg, der durch das Tal des Rio Secco auf einen Sattel mit Wiesen und etlichen Ferienhäuschen zu steuert. Am Weg finden wir noch eine Wasserstube und einen Brunnen mit bestem Trinkwasser. Nach dem Sattel halten wir uns rechts, zwischen den Bäumen lugen bereits die Dächer der jetzt im Herbst verwaisten Siedlung von Pineta di Faedo hervor, wo eine Asphaltsträßchen beginnt, das uns in wenigen Minuten zur Bauernwirtschaft „Maso Nello“ bringt. Bis hierher ab der Staatsstraße etwa 2 h 20’. Nach der verdienten Einkehr bei bester Trentiner Hausmannskost und guten Eigenbauweinen schlagen wir den Rückweg ein. Wir gehen nicht ins Dörfchen Faedo sondern halten uns auf der rechten Talseite, gehen auf die Siedlung von Molini zu und nehmen bei den ersten äusern den Weg 414, der uns in einer knappen Stunde, an der mächtigen Burg Monreale, zu Deutsch Königsberg, vorbei, durch ausgedehnte Weinberge auf die Staatsstraße bringt. In Sichtweite ist eine Pizzeria-Restaurant, hier sollten wir einen zweiten Wagen abgestellt haben, sonst heißt es, auf der Staatsstraße 1 km zu Fuß zum Startpunkt zurück gehen.
Gehzeit 3 h 20 min, Länge 9 km, Höhenleistung 450 m. Teilstücke steil, etwas ausgesetzt, für berggewohnte Wanderer problemlos.
Interessantes am Weg:
Monreale oder Köngsberg. Die Ursprünge der Burg gehen auf das Jahr 1100 zurück. In seiner wechselvollen Geschichte war es im Besitz der Grafen von Eppan, dann der Fürstbischöfe von Trient, der Grafen von Tirol, Thun, und dann einer Venezianischen Adelsfamilie. In den 70 er Jahren erstand es ein Meraner Kaufmann, auf den ausgedehnten Weinbergen wächst bester Weißwein.
Einkehr:
Maso Nello, Cristina Arman, Palai – Faedo, Tel. 0461 650348, www.masonello.it. Gemütliches Bauerngasthaus, an Sontagen Polenta aus dem Kupferkessel, Hasenbraten, “Carne salada” und braune Bohnen. Geöffnet von 12-15.30 e 18-21. Mo Ruhetag. Di und So abends und Jänner und Februar geschlossen. An Wochentagen Vorbestellung angeraten.
Autor: Oswald Stimpfl