Volksbefragung wohl erst im Herbst 2026
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Alperia will in der Nähe von Kuppelwies und St. Walburg ein neues Kraftwerk mit einer geplanten Leistung von 400 Megawatt errichten. Doch nach Bekanntwerden der Pläne war der Protest der dort lebenden Bevölkerung groß, auch weil im Ultental bereits sechs Stauseen und fünf Kraftwerke existieren. Die angekündigte Volksbefragung zum geplanten Pumpspeicherkraftwerk verschiebt sich aber offenbar weiter nach hinten.
„Noch sind zu viele Fragen offen, um die Abstimmung durchzuführen“, erklärt der Ultner Gemeindereferent Paul Martin Bertagnolli (SVP) gegenüber SALTO. Die Landesregierung hat in einem eigenen Beschluss festgehalten, dass sie sich an das Ergebnis der Volksbefragung halten wird. Die Gemeinde erwartet, dass diese aber wohl erst im Herbst 2026 stattfindet.
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Neue Stromleitung, Quellmonitoring und eine neue Stiftung?
Entscheidet sich das Ultental für das Großprojekt, wäre auch eine neue Hochspannungsleitung notwendig. „Das wurde von Anfang offen kommuniziert und ist so auch im Bericht des Bürgerrats nachzulesen“, erklärt Stefan Stabler von Alperia. Angesichts der Proteste gegen das Projekt hatte die Landesenergiegesellschaft letztes Jahr gemeinsam mit der Gemeinde einen Bürgerrat organisiert, der seine Arbeiten im Februar abgeschlossen hat. Der neue Trassenverlauf für die Hochspannungsleitung würde laut dem Netzbetreiber Terna durch die Gemeinde Predaia (Fraktion Taio) im Trentino laufen.
Außerdem hat Alperia angekündigt, Bohrungen für das Quellmonitoring durchzuführen. „So soll erhoben werden, wie viele Quellen es in der geplanten Bauzone gibt. Sollte wegen der Bauarbeiten die Wasserversorgung auf den Höfen nicht mehr gewährleistet sein, muss der Bauträger einen Ersatz bieten“, erklärt Gemeindereferent Bertagnolli. Mindestens zwei der geplanten Bohrungen müssen auf privatem Grund durchgeführt werden.
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Offene Fragen gibt es aber nicht nur zum Bauprojekt für das neue Pumpspeicherkraftwerk, sondern auch zu der Gegenleistung von Alperia. „Das Ultner Paket wird neu definiert. Beispielsweise könnte eine Entschädigungssumme für die Ultner Bevölkerung in eine neue Stiftung fließen, es ist aber noch alles offen“, so Bertagnolli. Auch die Gründung einer eigenen Energiegenossenschaft, die sich um die Konzession der Ultner Kraftwerke bewirbt, wurde in den vergangenen Wochen diskutiert. Mitte November hatte die Gemeinde dafür das Vinschgauer Energie Konsortium zu einem Treffen eingeladen.
„Leider haben uns die Fachleute davon abgeraten, uns bei dem Wettbewerb um die Konzessionen zu beteiligen und damit gegen Alperia anzutreten. Denn mittlerweile sind die Vergabekriterien so komplex, dass uns als kleine Gemeinde schlicht das Wissen fehlt, um uns überhaupt daran zu beteiligen“, so Gemeindereferent Bertagnolli. Das nächste Treffen der Arbeitsgruppe zum geplanten Großprojekt soll am 16. Jänner stattfinden.
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