Società | Obstmarkt

Gleitzeit statt Sperrstunde

Die young greens southtyrol protestieren gegen die Verbotspolitik der Bozner Stadtverwaltung und dagegen, dass man den Jungen den Schwarzen Peter zuschiebt.
Obstmarkt
Foto: Othmar Seehauser
Es scheint ein Sturm im Wasserglas. 
Losgetreten durch einige Äußerungen des Bozner Vizebürgermeisters Christoph Baur, der ein Ausschankverbot ab Mitternacht für den Obstplatz vorgeschlagen hat. Weil Bürgermeister Renzo Caramaschi anfänglich ebenfalls in diese Richtung zielte, sah das Ganze wie ein konkreter, politischer Plan aus.
Obwohl Caramaschi inzwischen klargestellt hat, dass man sich noch in einer Diskussionsphase befinde und von Verboten keine Rede sei, wehren sich die jungen Grünen gegen diese Art der Politik.
Das ist völlig absurd! Statt sich darum zu bemühen, Nachtschwärmern ein  attraktives Nachtleben in Zentrumsnähe – wie in vielen anderen  mitteleuropäischen Städten - zu bieten, vertreibt man sie mit einer Verbotspolitik aus dem Zentrum“, erklärt Michael Keitsch für die „young greens southtyrol“.
Die jungen Grünen weisen darauf hin, dass die Lokale am Obstmarkt in den Abendstunden nicht nur von  jungen Menschen frequentiert werden, sondern das Groß der nächtlichen  Besucher bei Menschen zwischen 30 und 50 Jahren liegt. Es sei also ungerecht den jungen Menschen hier den schwarzen Peter zuzuschieben.
Für die jungen Grünen ist zudem eines klar. „Einseitige Verbotspolitik führt nur dazu, dass sich die jungen Boznerinnen und Bozner an einem anderen Ort sammeln werden. Sollen dort  dann auch verfrühte Sperrstunden eingeführt werden?“ fragt sich Michael Keitsch.
Als Alternative fordert die young greens southtyrol ein flächendeckende Einführung einer  Gleitzeit anstelle einer Sperrstunde.
Gleichzeitig erinnern Keitsch & Co daran, dass im Vorfeld der Landtagswahlen fast alle Parteien für längere Öffnungszeiten der Nachtlokale waren.
 
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Manfred Klotz Mar, 03/05/2019 - 13:09

Lieber Michael, du bist ja sonst ein besonnener Mensch, aber hier bewegst du dich auf dünnem Eis. Das Grundproblem ist einfach der mangelnde (teils rauschbegründete) Respekt der Feiernden. Man kann Spaß auch dann haben, wenn man nicht um 3 Uhr Früh noch herumgröhlt, Blumenbeete umwirft, Gläser herumschmeißt oder vor fremde Haustüren kotzt. Ich spreche hier aus eigener Erfahrung, wohne ich doch in unmittelbarer Nachbarschaft von zwei vielbesuchten Lokalen. Wenn Bildung nicht reicht, dann muss eben Disziplin her. Leider zahlen auch alle die drauf, die sich gesittet benehmen.

Mar, 03/05/2019 - 13:09 Collegamento permanente