Società | Jetzt reichts aber!

Hört auf, uns mit Strafen zu drohen

Zuerst die unklare wissenschaftliche Diskussion über den Sinn des Munschutzes im Privatbereich, dann die Ankündigung der Bürgerpflicht und jetzt die Androhung von Strafe.
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Bandana
Foto: Pexels/Wendy Wei

Es reicht jetzt! Herr (Landes)Hauptmann!!

Bis zu dem Punkt, wo Sie die Gesichtsmaske als "Bürgerpflicht" angeraten haben, kann ich Ihr Vorgehen mit gutem Willen unterstützen.

Jetzt aber mit Strafen zu drohen für etwas, über das Sie uns nicht einmal sachlich und rechtzeitig informiert haben, finde ich völlig kontraproduktiv.

Lassen wir mal die Kontroversen über die medizinische Wertigkeit beiseite, sonst würden wir auf gar keinen grünen Zweig kommen.

Wir alle üben uns in übermässiger Geduld, tragen bei wo wir können, auch mit unserem persönlichen Hab und Gut. 

Nun auch noch dieses Zeichen der Solidarität zur Schau zu tragen, "wenn man das Haus verläßt", werden wir auch noch verkraften.

Bevor Sie jetzt aber auch dafür noch eine Strafe "erfinden", weil von Notwendigkeit kann ja wohl keine Rede sein, sollten Sie uns allen erklären, wo man eine geeignete Maske herbekommt, wie eine geeignete Maske aussehen soll und vor allem, wie man so etwas dann sinnvoll trägt. Vielleicht sagen Sie uns einfach auch einmal ganz ehrlich, dass Sie das, wofür Sie uns jetzt strafen lassen wollen, nicht vorbereitet haben und uns auch derzeit gar keine im medizinischen Sinne geeigneten Nasen-Mund-Masken anbieten können. Ich wäre Ihnen nicht böse dafür. Im Gegenteil: Ich würde mich auf Augenhöhe menschlich beachtet fühlen und mich ganz einfach freuen, dass wir alle im gleichen Boot sitzen und es für niemanden von uns einfach ist.

Ich finde es nämlich nicht unwesentlich, uns in dieser Krisenzeit vor allem auch die Sinnhaftigkeit der verlangten Maßnahmen zu vermitteln und nicht nur heroischen Aktionismus. Ihre bisherigen Maßnahmen haben sich grösstenteils dank Ihrer klaren Entscheidungen bewährt. Deshalb müssen Sie sich jetzt nicht dafür profilieren. Weil ohne uns ALLE erreicht EINER gar nichts.

Ihr gutes Krisenmanagement zeigt sich nun auch in den kleinen Dingen, mit denen Sie in diesen Tagen, wo es und ALLE betrifft und nur noch EINER entscheidet, genauso mit Bedacht umgehen sollten.

Bald werden wir das alles wieder gemeinsam in die Hand nehmen. Wir lassen Sie nicht alleine Herr Landeshauptmann!

Auch wenn das Wetter jetzt schön ist, so sagen Sie uns bestimmt in einer Ihrer nächsten Presskonferenzen, so gilt auch für Sie: Werden Sie nicht übermütig!