Luis Durnwalder, die Autonomie und Kiew
Während Philipp Achammer als neuer SVP-Parteiobmann die heißen Kartoffeln aus dem Ofen holen darf, erhält Alt-Landeshauptmann Luis Durnwalder Einladungen, die sich sehen lassen können.
Von einer Friedensmission will der ehemalige Chef im Lande nicht sprechen, außerdem sei er nicht von der ukrainischen Regierung selbst, sondern von einer Organisation eingeladen worden. "Ich hätte jetzt im Mai für eine Woche in der Ukraine über die Südtirol-Autonomie referieren sollen." Eine verlockende Gelegenheit sich da zu präsentieren, wo man noch gehört werden will, doch die Vernunft überwiegt beim 72-Jährigen: "Bei der derzeitigen Lage im Land, finde ich es besser die Veranstaltung zu verschieben", so Durnwalder gegenüber der Tageszeitung Dolomiten.
Vorträge vor lokalen Organisationen, Verbänden und Parteien seien über E-Mail ebenso angefragt worden wie Treffen mit der Presse, "wie die auf mich gekommen sind, ist mir noch immer ein Rätsel", zeigt sich der Ehrengast selbst überrascht. Dass er Wissen und Erfahrung hat, die für andere von Nutzen sein können, das hält der mehr als zwei Jahrzehnte als Landeshauptmann von Südtirol aktive Politiker nicht hinterm Berg: "Ich war ja lange Zeit auch Mitglied im Europarat der Regionen und weiß auch darüber bestens bescheid."
Doch mit fremden Federn will er sich nicht schmücken. Nein, er sei kein Friedensmissionär, wie in den Medien zuletzt verbreitet, er präzisiert: "Ich wäre nur als Referent dort hingeflogen." Als Experte sozusagen, der im eigenen Land genügend Bühnen betreten durfte. ZuhörerInnen fand er immer, nun findet er sie anderswo.