Die Legende von Aubet Cubet und Quere lautet folgendermaßen:
„Der Hunnenkönig Attila, die Geißel Gottes, wütete mit Feuer und Schwert in Europa und vernichtete schonungslos alles, was nicht seinem Begehren huldigte. In großer Gefahr schwebten die genannten drei Jungfrauen. Doch ein guter Geist begünstigte ihre Flucht. Lange irrten sie im wüsten Lande herum, ertrugen frohen Mutes Hunger, Durst und alle Mühen der beschwerlichen Wege. Ihr einziges Streben war, ihre schönste Zierde, die jungfräuliche Reinigkeit, zu bewahren. Endlich sanken sie erschöpft mitten auf dem Berge, der von Mühlbach nach Meransen aufsteigt, zu Boden. Die Sommerglut brannte, die Zunge lechzte, und der Lebensfunke schien zu erlöschen. Da sprudelte plötzlich eine frische Quelle aus dem Felsen; der Kirschbaum, unter dem sie ruhten, neigte die fruchtbeladenen Äste, und kühler Schatten labte die frommen Dulderinnen. Diese Stelle, jetzt noch "Jungfrauenrast" genannt, bezeichnet eine kleine Kapelle. Viele Wunder geschahen am Orte, wo sie lebten.“
Auszugsweise aus einem Artikel von Dr. Karl Gruber (1944-2022). Er war Priester, Kunsthistoriker und u. A. Leiter des Kirchlichen Denkmalamtes der Diözese Bozen-Brixen.
Bei den drei Jungfrauen handelt es sich nicht um historisch nachweisbare Personen, sondern um legendäre Gestalten, die ihre Wurzeln in mythologischen Überlieferungen haben. Im offizielle Heiligenkalender der Kirche sind sie nicht zu finden.