Cronaca | Honduras

Der erbitterte Kampf um Land und Naturressourcen

Während einer pazifistischen Kundgebung in Río Blanco in Honduras gegen das Staudammprojekt Agua Zarca, hat am 15. Juli 2013 das honduranische Militär das Feuer gegen die Protestierenden eröffnet.
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Foto: Salto.bz

Der Militärschlag erfolgte am 106. Tag des Widerstandes der indigenen Bevölkerung, die versucht mit friedlichen Mitteln den Bau des Staudammes zu verhindern. Tomás García ist einer der Anführer der Widerstandsgruppe und Mitglied der Menschenrechtsorganisation Consejo Cívico de organizaciones Populares e Indígenas de Honduras (COPINH).

Tomás wurde bei diesem Militäranschlag von den Soldaten erschossen. Sein Sohn wurde schwer verletzt und kämpft immer noch um sein Leben.

Die Koordinatorin von COPINH Bertha Cáceres hält diese militärische Aktion für die kriminelle Antwort jener Unternehmen, welche gegen den Willen der Mehrheit der lokalen indigenen Bevölkerung den Staudamm Agua Zarca errichten wollen.

Der Hintergrund

Die umliegenden Gemeinden sind die rechtmäßigen Eigentümer der betroffenen Landflächen. Laut der Konvention 169 zu indigenen Rechten der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), die Honduras 1995 ratifizierte, muss die betroffene indigene Bevölkerung vor Beginn derartiger Projekte informiert werden und diesen zustimmen.

Die Bewohner der betroffenen Region Río Blanco haben sich jedoch in mehreren indigenen und kommunalen Versammlungen gegen das Staudammprojekt Agua Zarca ausgesprochen. Dennoch wurde der Wille der Bevölkerung nicht geachtet und das Bauvorhaben fortgesetzt.

Die Bewohnen haben nun nach der Ermordung von Tomás García Anzeige erstattet, unter anderem auch bei der honduranischen Sonderstaatsanwaltschaft für Ethnien. Der Fall wurde zudem beim UN-Sonderbeauftragten für indigene Völker James Anaya angezeigt.

Inzwischen hat auch die Interamerikanische Kommission für Menschenrechte den Mord an Tomás Gárcia seitens des honduranischen Militärs energisch verurteilt. Sie fordert den honduranischen Staat auf, für die Sicherheit der indigenen Anführer zu garantieren.

Die Situation

Ungeachtet der Ablehnung des Projektes durch die lokale Bevölkerung und trotz der laufenden Anzeigen haben die Arbeiten zum Bau des Staudammes begonnen. Seit dem 1. April 2013 blockieren die Bewohner die Zufahrtsstraße zu der Baustelle des Projektes.

Die Folge sind Einschüchterungen, Drohungen und körperlichen Angriffe seitens der Mitarbeiter der beteiligten Unternehmen, dem honduranischen Unternehmen DESA sowie dem chinesischen Unternehmen SINOHYDRO. Durch Bestechung und Korruption versuchen die Konzerne überdies die Bevölkerung zu spalten und einen gewalttätigen Konflikt innerhalb der Gemeinden zu erzeugen.

Die honduranische Regierung antwortet auf den Protest ebenfalls mit Eskalation und Repression. So wurde die friedliche Straßenblockade bereits mehrfach gewaltsam von Polizei- und Militäreinheiten geräumt, die gesamte Region wurde stark militarisiert und die Protestbewegung wird kriminalisiert.

Bereits am 24. Mai 2013 nahmen Soldaten und Polizisten Bertha Cáceres und Tomás Gómez fest. Cáceres hat aufgrund ihres Engagements für Menschenrechte im vergangenen Jahr den Shalompreis der Katholischen Universität Eichstätt erhalten und war bereits mehrfach in Südtirol zu Besuch. Das Verfahren gegen sie, das die Justiz aufgrund offensichtlicher Falschaussagen in die Wege leitete, wurde am 13. Juni aufgrund mangelnder Beweise vorerst wieder eingestellt.

Der Kampf zum Erhalt der indigenen Territorien wird trotz der Ermordung von Tomás García weitergehen, ist Bertha Cáceres überzeugt. Die Entwicklungen in Rio Grande seien nur der Anfang größerer Repressalien gegen die indigene Bevölkerung und gegen die landesweiten sozialen Bewegungen. Denn im November diesen Jahres finden die Präsidentschaftswahlen statt.

Vor allem die ärmeren und marginalisierten Bevölkerungsteile setzen bei diese Wahlen große Hoffnungen in die aus dem Widerstandsbündnis gegen den Putsch hervorgegangene Linkspartei LIBRE (Freiheit und Neugründung). Zum ersten Mal könnte die Zweiparteienherrschaft der nationalen und der liberalen Partei durchbrochen werden. Aufgrund der traditionellen Machtstrukturen scheint ein Wahlsieg der LIBRE jedoch schwierig, falls Wahlen überhaupt stattfinden sollten.

Cáceres ruft die internationale Zivilgesellschaft zur Solidarität mit dem Kampf der Indigenen des Lencas-Volkes auf. Die Arbeit des COPINH zur Verteidigung der Rechte der indigenen Bevölkerung in Honduras wurde in den vergangenen Jahren von verschiedenen Südtiroler Organisationen unterstützt.

Ich habe mit dem COPINH und einigen Leuten aus Rio Blanco ständig Kontakt, mit denen ich seit meiner Zeit in Zentralamerika zusammenarbeite und befreundet bin. Vom Militäranschlag und der Ermordung von Tomás García habe ich Stunden danach durch ein Telefonat erfahren. Allan, der Sohn von Tomás, überlebt und es geht ihm mittlerweile etwas besser.

WEITERE QUELLEN:

http://www.hondurasdelegation.blogspot.com/

Honduras tra le rovine del recente passato e la speranza per il futuro; Giorgio Trucchi | Opera Mundi / Alba Sud

Aufruf: mach mit bei der Online Eilaktion zu Rio Blanco

Bildergalerie zu Río Blanco

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Argante Brancalion Gio, 08/08/2013 - 09:40

L'acqua attira come le zanzare i peggiori personaggi del mondo. L'Acqua per fare energia ha creato danni anche da noi. In centro e sud America si stanno sctenando i pegiori appetiti che non badano ad usare la forza delle armi, anche la nostra Enel non va per il sottile e quando le popolazioni indigene rompono non esita a chiamre i militari. La corruzione attorno all'acqua dilaga come un'onda che tutto spazza e lascia morte e distruzione e qualche diga.
Onore al compagno Tomás García.
Solidarietà a chi combatte ogni sopruso con le buone o con le cattive.

Gio, 08/08/2013 - 09:40 Collegamento permanente