“Die richtige Herangehensweise”
Wie in der Pressekonferenz am Mittwoch verkündet wurde, initiieren der HC Trento Junior und der HC Bozen Foxes Academy eine Zusammenarbeit ihrer Jugendsektoren. Die zwei Städte, die sich in anderen Sportarten oft als Rivalen betrachten, entschieden sich, beim Hockey weiser zu agieren und ihre Jugendmannschaften zu vereinen. Anwesend waren bei der offiziellen Bekanntgabe neben Angelo Gennaccaro (Stadtrat für Jugend und Sport) sowohl die Präsidenten als auch die Trainer der beiden Jugendvereine. Laut Gennaccaro sei es immer "schön zu beobachten, wie Sport vereinen kann", er fügte aber auch hinzu: "Es waren langwierige Verhandlungen, die nun offiziell beendet sind". Eine wichtige Rolle spielt auch Dr. Dieter Knoll, der - laut Stadtrat – nach einer Phase der Überzeugung, „zu einer Art Pate der Vereinigung wurde“. Die neue Verbindung ist ein wichtiges Signal für die gesamte Eishockey-Szene Italiens und ist somit auch von der italienischen Föderation freundlich begrüßt worden.
Aus der neuen Fusion soll ein übergreifender Jugendsektor hervorgehen, der sowohl in der ersten Division der IHL, früher bekannt als Serie-C, als auch in der U19-Nationalliga als eine Mannschaft auflaufen soll. Der Name der Mannschaft wird HC-Bolzano-Trento lauten.
Über die Jahre hinweg sind im italienischen Hockey viele junge Talente verlorengegangen, weil man sich nicht genug um sie gekümmert hat.
Laut Maurizio Riganti, Präsident des Hockey Club Trients, seien Bozen und Trient „im Hockey zwei unterschiedliche Realitäten. Bozen ist in Italien die Hauptstadt des Eishockeys. In Trient versuchen wir seit längerem, den Jugendsektor zu fördern und zu vergrößern." 150 Jugendliche agieren gegenwärtig im Eishockey-Jugendsektor Trients, aufgeteilt in verschiedene Alterskategorien. Was fehlt ist die Erfahrung, "Die nun mit dieser Zusammenarbeit gegeben ist".
Die Academy-Mannschaft der Foxes spielt momentan in der ersten Division der IHL, auch hier erhofft man sich durch die Zusammenarbeit „einen Anstieg der Spielerqualität, sodass wir die Liga gewinnen und in eine höhere Klasse aufsteigen können.“, meinten Manuela Carrucciu und Christian Battisti, Präsidentin und Vizepräsident der Jugendmannschaft Bozens. Man erhoffe sich beim HCB auch, „den Jugendsektor so zu stärken, dass einige Talente die Möglichkeit bekommen, sich auch bei den Foxes in der ICEHL, früher EBEL, bemerkbar zu machen. Der Unterschied zwischen der Academy und der ersten Mannschaft soll deutlich verkleinert werden“.
Die Trainer der zwei Jugendmannschaften, Roberto Scelfo (Trient) und Luca Felicetti (Bozen) hätten, so Riganti, „eine kompatible Spielphilosophie." Ebenfalls hätten sie "einen ähnlichen Werdegang hingelegt, denn sowohl Scelfo als auch Felicetti haben als Spieler und als Trainer Karriere gemacht.“ Laut Riganti würden beide die neue Mannschaft trainieren, entscheiden müsse man jedoch noch, wer der neue Headcoach wird. „Über die Jahre hinweg sind im italienischen Hockey viele junge Talente verlorengegangen, weil man sich nicht genug um sie gekümmert hat“. Mit dem Zusammenschluss wolle man „den Jugendlichen so viel Platz wie möglich geben“. Das Ziel wäre es laut Luca Felicetti, „die Jugendspieler auf einen hohen Level zu bringen. Andererseits wollen wir aber auch Kompetition schaffen. So wissen die Spieler, dass sie sich anstrengen müssen, um sich einen Platz in der Mannschaft zu sichern“. Mit dieser Herausforderung sei das Trainerteam „zu 100 Prozent beschäftigt“. Nach dem Trainer der Foxes-Academy sei diese Vereinigung „die richtige Herangehensweise, unser Vorhaben zu erreichen".
Auf die Dauer wird sich der Zusammenschluss unserer Jugendmannschaften als eub äußerst positiver herausstellen.
Anschließend klärt Roberto Scelfo, Trainer der jungen Adler, über die praktische Durchführung der Zusammenarbeit auf. Ab September würde man „kleine Camps abhalten, die für alle Altersklassen angeboten werden“. Trainingseinheiten und Spiele sollen sowohl in Bozen als auch in Trient abgehalten werden. Die zwei Gruppen werden wahrscheinlich einmal pro Woche zusammen trainieren, die restlichen Einheiten finden wie die Jahre zuvor im kleineren Kreis statt.