Politica | Urbanistik

„Kein Sonderfall“

Ressortdirektor Florian Zerzer über den Wettbewerb zur Ernennung des neuen Chefurbanisten, die Wünsche der Politik und die fehlende Reihung.
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Foto: LPA
salto.bz: Herr Zerzer, hat die Politik es so gedreht, dass ihr Wunschkandidat neuer Chefurbanist des Landes wird?
 
Florian Zerzer: Ich weiß nicht, welchen Wunschkandidat die Politik hatte. Das war nicht mein Thema. Wir haben als Kommission sechs ausgezeichnete Kandidaten und Kandidatinnen zu bewerten gehabt. Die Aufgabe der Kommission ist es zu prüfen, ob die Kandidaten als Führungspersönlichkeit auf der Abteilungsebene geeignet sind oder nicht. Diese Überprüfung hat die Kommission durchgeführt und sie ist dabei zum Schluss gekommen, dass drei der sechs Kandidaten geeignet sind.
 
Normalerweise macht eine Wettbewerbskommission aber eine Reihung?
 
Nein, das macht sie nicht. Das ist bei diesen Wettbewerben völlig normal und absolut kein Sonderfall. Die Vorgaben an die Kommission waren ganz klar: Wir haben keine Reihung zu machen, sondern maximal drei Personen auszuwählen, die geeignet sind. Die Wahl steht dann der Landesregierung zu. Das war die klare Vorgabe an die Kommission.
 
Diese Vorgabe kam von Ihrem Landesrat und von der Landesregierung?
 
Nein, absolut nicht. Die Vorgaben kamen vom Organisationsamt des Landes. Dieses Amt ist für die gesamte Abwicklung der Wettbewerbe zuständig. Das Organisationsamt stellt die Wettbewerbskommission zusammen und stellt auch das Sekretariat. Es hat ein erstes Treffen gegeben, wo man über die Zulassung der Kandidaten entschieden hat. In diesen Vorbereitungsarbeiten hat uns das Organisationsamt begleitet und uns auch über die gesetzlichen Rahmenbedingungen aufgeklärt. Dabei kam ein konkreter Satz von der zuständigen Mitarbeiterin: Keine Reihung.
 
Ist ein Wettbewerb ohne Reihung nicht sinnlos?
 
Nein, überhaupt nicht. Wenn die Landesregierung drei Kandidaten zur Auswahl bekommt, dann kann sie entscheiden, wer für sie der Geeignetste ist. Genau so ist es in diesem Fall abgelaufen. Es waren drei Kandidaten und Kandidatinnen, die allesamt sehr wichtige und gute Mitarbeiter in diesem Haus hier sind. Die Landesregierung hat sich dann auch aufgrund der aktuellen Situation, aufgrund der Herausforderungen, die es momentan gibt, denken wir nur an das Thema Neuausrichtung der Urbanistik, für einen Kandidaten entschieden.