Politica | Schlanders

Grüne und Team K fordern Aufklärung

Völlig überraschend haben heute die Abbruch-Arbeiten an den Kasernen auf dem Drusus-Gelände in Schlanders begonnen. Kritik kommt vom Team K und den Grünen.
basis_bagger2.jpg
Foto: salto.music / Privat
Wie berichtet haben heute (5. Oktober) in aller Herrgottsfrüh die Abbrucharbeiten an den beiden Gebäuden auf dem ehemaligen Drusus-Gelände in Schlanders begonnen. Während das Team K heftige Kritik am Vorgehen übt, fordern die Grünen in einer Landtagsanfrage nun Aufklärung über die Gründe und die zukünftigen Pläne. Wie die Landtagsabgeordneten Hanspeter Staffler, Brigitte Foppa und Riccardo Dello Sbarba in ihrer Aussendung betonen, haben sich nach dem Abzug des Heeres auf diesem Areal Vinschgaus wichtigste Kreativwerkstätten, aufblühende Coworking-Spaces und innovative Begegnungsräume angesiedelt – dank der Initiativgruppe BASIS Vinschgau und des Bürgermeisters von Schlanders.
 
 
 
„Alles Angebote, welche Schlanders, der Vinschgau und auch Südtirol dringend benötigen“, so die Grünen, die berichten, dass sie in letzter Zeit häufiger von Bürgern und Bürgerinnen angesprochen worden seien. Diese hätten die Befürchtung geäußert, dass sowohl der Gebäudebestand als auch der zentrale Platz einem riesigen Immobilienprojekt weichen könnte – „aus Sicht des Denkmalschutzes und vor allem aus Sicht der Nachhaltigkeit sehr bedenklich“, kritisieren die Grünen, die in ihrer Anfrage Aufklärung über die Zweckbestimmung fordern. So wollen sie beispielsweise wissen, welche urbanistische Zweckbestimmung für das Areal geplant ist oder ob bereits darüber entschieden wurde. Weiters verlangen sie Auskunft darüber, wer die Eigentümer des Areals sind, ob es bereits konkrete Bebauungspläne und Bedenken vonseiten der Landesregierung hinsichtlich des Denkmalschutzes gibt. Schlussendlich kritisieren die Grünen, dass der Abbruch von völlig intakten Gebäuden aus Sicht des Klimaschutzes und der CO2-Bilanz heutzutage ein absolutes No-Go sei.
 

„Beton-SVP schlägt zu“

 
Auch das Team K übt harsche Kritik an der Vorgangsweise und zeigt sich entsetzt über die Nichtinformation und Nicht-Einbindung der Bevölkerung sowie der Vertreter der Initiativgruppe BASIS Vinschgau. „Ein weiteres Beispiel von Hinterzimmerpolitik. Immer wieder zeigt die Beton-Lobby der SVP ihre Stärke: Lieber abreißen und teuer aufbauen, als zu erhalten und einem gemeinnützigen Zweck zuzuführen. So wird mit unserem Land umgegangen“, so Paul Köllensperger vom Team K.
 

 

Wie das Team K betont, sollte die Palazzina Commando mit der einzigartigen Marmorfassade aus Göflaner Stein sowie die Palazzina Misurata samt dem gesamten Freiareal in einem partizipativen Prozess, der nie stattgefunden hat, für die Umwidmung und Neunutzung einer erhaltenswerten Bausubstanz für verschiedenste Projekte wie ein Schulareal und die Gewinnung von sozialem und leistbarem Wohnraum erhalten und umgebaut werden. Mit dem heutigen Abriss sei dies Geschichte, denn das gesamte Areal wurde nun als Wohnbauzone ausgewiesen, worauf an die 160 Wohneinheiten für den freien und teilweise geförderten Wohnbau entstehen werden. „Wenn ein Bürgermeister unter Polizeischutz Bagger nachts auffahren lassen muss, um ein Kreativzentrum zerstören zu lassen und ohne in Dialog eintreten zu wollen, dann sieht man, wie sich dieser Bürgermeister von der Bevölkerung entfernt hat “, unterstreicht Alex Ploner, Landtagsabgeordnerter Team K.