Druck dich glücklich
Auf die Idee, ein Ersatzteil für Ihren kaputten Herd zu drucken, kam eine Südtirolerin im zufälligen Vorbeigehen an einer Vitrine mit darin ausgestellten Kunststoffprodukten. Die Vitrine gehörte zum Fablab BITZ an der Freien Universität Bozen, in dem 3D-Drucker zur Verfügung gestellt werden.
Das an der Freien Universität Bozen angesiedelte BITZ in der Bozner Rosministraße eröffnet am 08. März und steht nicht nur Universitätsangehörigen, sondern auch Externen zur Nutzung offen. „Mit 3D-Druckern können Maschinen sozusagen gehackt werden, indem Ersatzteile oder personalisierte Zusatzteile gedruckt werden, die das Gerät verbessern“, sagt die Leiterin des BITZ, Kathrin Kofler. Neben 3D-Druckern werden Lasercutter, Fräsmaschinen und Vinylplotter bereitgestellt, sodass individualisierte Einzelstücke oder noch nicht serienreife Produkte hergestellt werden können.
Im Unterschied zu anderen Werkstätten an der Universität ist das BITZ als „Fablab“ konzipiert, also als offene Werkstatt. So soll die Zusammenarbeit zwischen den Fakultäten gefördert und der Austausch mit Externen geschaffen werden. Alle interessierten BürgerInnen, Schulkassen, Künstler- oder BastlerInnen können ihre Ideen maschinell umsetzen. Um die Handhabung zu erleichtern, bietet das BITZ Einführungsworkshops von der Konzeption eines Produkts am Computer bis zum Feinschliff von Hand an. Mit hochtechnologischen Produkten wird im BITZ eine klassische Werkstatt kombiniert. Ziel ist es, zu experimentieren und digitale Technologien mit traditionellem Handwerk zu verknüpfen. „Es geht darum zu verstehen und zu diskutieren, welche Möglichkeiten neue Technologien schaffen und wann es wirklich Sinn macht, diese einzusetzen. In manchen Fällen sind handwerkliche Methoden zur Erstellung von Prototypen besser geeignet“, sagt Kathrin Kofler. Studierende nutzen die Drucker etwa, um mit speziellen Zusatzteilen ihre Drohnen zu verbessern, genauso wie das Drucken des Ersatzteils für den Herd und andere Haushaltsgeräte möglich ist.
„Bei den gedruckten Objekten gibt es kaum einen Unterschied im Vergleich zum Kunststoff – Produkt aus dem Baumarkt“, sagt Kathrin Kofler. An den Materialien wird weiterhin geforscht. Derzeit arbeiten die Drucker mit einer formbaren Plastikpaste, die in Zukunft durch biologisch abbaubare Materialien wie Keramik ersetzt werden könnte.
Um Ideen maschinell umzusetzen, steht das Fablab Universitätsangehörigen kostenfrei zu Verfügung, Externe können ein Abonnement abschließen. Zusätzlich muss ein Sicherheitskurs sowie eine Anleitung absolviert werden.
Im Anschluss an die Eröffnung findet am 10. März ein erster „Hands-on“-Workshop“ statt, in dem Interessierte mit Wearables experimentieren können.
Das Fablab BITZ in der Rosministraße 9 (Bozen) eröffnet am 08. März um 17:30 Uhr. Öffnungszeiten: Dienstag – Freitag von 12 Uhr bis 20 Uhr, Samstags von 10 Uhr bis 17 Uhr. Eine Mitgliedschaft ist ab 16 Jahren möglich.