Società | Familienmediation

Bei Familienmediation gewinnen alle

Die Familienberatung „Ehe- und Erziehungsberatung Südtirol“ bietet trennenden Paaren und deren Kindern kostenlose Familienmediation an. Bei einer Mediation gewinnen alle: Mutter, Vater und Kinder. Das Angebot der Familienmediation gilt in allen fünf Beratungsstellen in Bozen, Meran, Bruneck, Schlanders und St.Ulrich.
Avvertenza: Questo contributo rispecchia l’opinione personale dell’autore e non necessariamente quella della redazione di SALTO.

Der Mediator oder die Mediatorin sorgt bei einer Familienmediation dafür, dass beide Elternteile ihre Sichtweise, ihre Anliegen und Bedürfnisse einbringen und besprechen können. Mediatoren bewerten nicht, beurteilen nicht und entscheiden nicht, was richtig oder falsch ist. Das machen die Eltern selbst. Mediatoren zeigen aber die Richtung auf.
Begleitet und im geschützten Rahmen fällt es Partnern meist leichter, das auszusprechen, was ihnen wichtig ist. Der Mediator oder die Mediatorin sorgt als neutrale Person dafür, dass beide Konfliktpartner genügend Raum und Zeit für ihre Anliegen erhalten und spricht auch Dinge an, die das Paar nicht aussprechen wollte oder konnte. So gelingt es meist besser, an einer gemeinsamen, passenden Lösung für beide Elternteile zu arbeiten. Oft geht es um Unterhalt oder Sorgerecht. Bei der ausgehandelten Lösung handelt es sich um einen Kompromiss. Der ist meist nicht ganz so, wie es sich der einzelne vorgestellt hat, aber doch so, dass beide Elternteile damit einverstanden sein können. Der Vorteil für die Kinder besteht darin, dass Vater und Mutter ein neues Miteinander als Eltern finden können und das Familienklima entlastet wird.
Danke der Familienmediation haben Ehepartner und/oder Eltern die Möglichkeit, eine einvernehmliche Trennung bei Gericht zu beantragen. Sie brauchen dafür nicht zwangsläufig einen Rechtsbeistand. Die Regelungen können sowohl persönlicher als vermögensrechtlicher Natur sein. Der Vorteil ist, dass kaum Kosten entstehen. Zudem erhöht ein Mediationsverfahren die Wahrscheinlichkeit, dass ehemalige Partner trotz Trennung und Scheidung weiterhin respekt- und würdevoll miteinander umgehen. Das ist besonders dann wichtig, wenn Kinder im Spiel sind.
Trennungsmediation eignet sich für Paare, die sich zu einer Trennung oder Scheidung entschlossen haben und dabei...
• selbst bestimmen wollen, wie ihr Leben und das ihrer Kinder nach der Scheidung aussehen soll;
• destruktiven Streit im Scheidungsverfahren vermeiden wollen;
• eine faire Lösung für beide Partner und für die Kinder anstreben;
• nach der Trennung weiterhin als Eltern kooperieren wollen.
 

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Oskar Egger Mar, 05/06/2014 - 15:08

Gut, dass über Mediation gesprochen wird. Sie kann Lebensqualität bieten, ist ein Beitrag zur Demokratisierung der Gesellschaft, da diese von Mensch zu Mensch anfängt, also mit der Basisdemokratie.
Bei den ausgehandelten Lösungen darf es sich allerdings nicht um Kompromisse handeln, denn die sind meistens faul.
Es stimmt auch nicht, dass Mediation irgendwo gratis angeboten wird: sie wird an den Beratungsstellen mit öffentlichen Geldern finanziert, für alle gleich und das ist undemokratisch. In Österreich erhält derjenige, der es notwendig hat, Geldmittel um sich einen Mediator seiner Wahl zu zahlen, das ist demokratisch (wie die Prozesskostenhilfe). Auch für die, die Mediation anbieten und das sind inzwischen viele (auch viele junge) fähige Menschen.

Mar, 05/06/2014 - 15:08 Collegamento permanente
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Oskar Egger Ven, 05/09/2014 - 17:23

In risposta a di Oskar Egger

Ich könnte jetzt einiges über die "Wahlfreiheit" erwiedern, möchte mich aber einer Polemik enthalten. Systeme sollten auch mal hinterfragt werden...Demokratie liegt für mich z.B. auch hier in der Freiheit des Einzelnen, Monopolstellungen sind nicht ok, ausgenommen die Wettbewerbsregeln sind transparent und für alle nachvollziehbar, aber das ist ein Kapitel, das in Südtirol sicher ein grosses Thema darstellt und betrifft bei weitem nicht nur die Beratungsstellen (ich weiss nicht, wie Sie es für Väter aktiv erlebt haben). Daran zu rütteln, heisst, ins Wespennest zu stechen.

Ven, 05/09/2014 - 17:23 Collegamento permanente
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Michael Bockhorni Sab, 05/10/2014 - 08:10

In risposta a di Oskar Egger

natürlich bietet eine subjektförderung (bürgerIn bekommt geld um sich einen dienst leisten zu können) mehr wahlfreiheit als objektförderung (strukturen bzw. dienste bekommen geld um ihre leistungen gratis oder billiger anbieten zu können). ich wollte nur sagen, dass auch eine objektförderung auf demokratische weise zustande gekommen sein kann. wobei natürlich auch die aktuelle form der repräsentativen demokratie und die spezifische regionale ausgestaltung kritisch betrachten werden kann (und soll).

Sab, 05/10/2014 - 08:10 Collegamento permanente
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Oskar Egger Dom, 05/11/2014 - 11:42

In risposta a di Oskar Egger

Wenn Dienste, also Objekte, wie Sie sagen, Geld bekommen, muss es ganz klare Spielregeln geben und transparente, unabhängige Kontrollen. Dies versucht man ja auch im wirklich öffentlichen Dienst (also nicht in der Förderung von Privatvereinen) durch möglichst transparenten Wettbewerb zu gewährleisten, denn der faire Wettbewerb ist eine Grundlage der Demokratie. Ein Beispiel gibt es aber auch im durchaus "wirklich öffentlichen" Sanitätsbereich (die Freiheit, sich einen Arzt auszusuchen für eine speziellen Bereich) ist in Österreich, z.B., um vieles grösser. Südtiroler Spezialisten erzählen mir, dass ihre Freiheit durch das Sanitätssystem sozusagen auf fast null reduziert wurde und das ist nur EIN Beispiel. Bei den Psychologen ist es nochmal schlimmer. Unzählige junge Psychologen haben es als Freiberufler (und ich liebe diesen Begriff) schwer, weil an den Beratungsstellen jedem alles gratis angeboten (und dann über die Wartezeiten geklagt wird). Was es aber noch zusätzlich, bezüglich Unabhängigkeit für Probleme gibt, sprengt diesen Rahmen, ist aber oft haarsträubend.
Ich revidiere meine bisher ausgedrückte Meinung gern, wenn sie mir, gegenständlich, konkrete Beispiele von fairen, unabhängigen, wirklich demokratischen Bedingungen bringen können, bei denen der Bürger wirkliche Chancengleichheit (nicht im ideologischen, sondern im verfassungsrechtlichen) Sinn hat.

Dom, 05/11/2014 - 11:42 Collegamento permanente
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gorgias Mer, 05/07/2014 - 06:29

was heisst das? die männer zahlen weniger drauf als bei einer gerichtsverhandlung? Wenn das so eine ideologisch unterwanderte behörde wie der beirat für chancengleichheit ist, dann kann man schon im voraus sagen was unter fairness verstanden wird.
dem rest möchte ich medi@ation zustimmen.

Mer, 05/07/2014 - 06:29 Collegamento permanente

Zur ersten Bemerkung: ja, unprofessionelles Verhalten gibt es in allen Berufen.
Zur zweiten: der Gedanke, bei Gericht sicher zu gewinnen ist meistens ein Trugschluss, denn ein "Sieg" hat den Verlierer als seinen natürlichen Gegenpart. Damit ist aber in der Regel niemand glücklich, am allerwenigsten betroffene Kinder. Etwas anderes ist das Wiederherstellen eines Gleichgewichts, zu dem ein Gerichtsverfahren durchaus hilfreich sein kann, besonders wenn Machtkämpfe im Spiel sind. Eine Mediation ist dann oft erst zu einem späteren Zeitpunkt möglich, aus verschiedenen Gründen. Man muss wissen und darüber aufgeklärt werden, wann und wofür etwas sinnvoll ist. Dazu braucht es Transparenz. Auch Mediation ist nicht immer sinnvoll.

Mer, 05/07/2014 - 12:36 Collegamento permanente
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Oskar Egger Mer, 05/07/2014 - 08:02

@georgias, Mediatoren sollen unabhängige, nach europäischen Standards ausgebildete Professionisten sein, wobei der wichtigste Aspekt die Unabhängigkeit ist, die fachspezifische Ausbildung und, nicht zuletzt, eine persönliche Eignung und Begeisterung für diesen anspruchsvollen Beruf.
Da es sich um einen relativ neuen Beruf handelt, zumindest in Europa und mal abgesehen von Beispielen, die bis in die Antike reichen, bietet er sich für allerlei Konfusionen und Interpretationen an, die dem Verbraucher wenig dienlich sind und ist, seit Jahren, vor allem in Italien, zwischen Psychologen und Rechtsanwälten einer Zerreissprobe ausgesetzt. Jede Kategorie beansprucht diesen Beruf für sich, mit, schlimmstenfalls, dem Ausschluss der anderen. In Österreich bieten auch die Richter mit, meinen Mediation am besten zu können. Dabei ist der Ursprungsberuf nicht einmal ausschlaggebend.
Bei uns in Südtirol gibt es die kuriose Variante, dass einige private Vereine, gegründet von privaten Freiberuflern, die am Tag X mit der öffentlichen Hand "konventioniert" wurden, Gelder für ihre Tätigkeit beziehen und gleichzeitig fast eine Monopolstellung erreichen, denn sie können dadurch die Dienstleistung unentgeltlich anbieten (für jeden, unabhängig vom Einkommen) und sind, durch ihre Stellung, Ansprechspartner für die Gerichte. Dies natürlich auch zum Nachteil von all jenen Anbietern, die ihren Beruf nach der Natur desselben, nämlich frei und ohne jeglich Konvention anbieten.
Jeder Versuch, das System, nach, z.B. österreichischem Muster, demokratischer zu gestalten und nur dem öffentliche Gelder zu gewähren, der sie braucht (nach dem Prinzip der Prozesskostenhilfe), und die Wahl nach einem Dienstleister ebenso frei zu gestalten, ist in der Vergangenheit versandet. Für die Zukunft ist diese Freiheit notwendig, da sie eben auch Unabhängigkeit gewährleistet und Privilegien abschafft.
Zur Frage: Männer zahlen weniger drauf als bei einer Gerichtsverhandlung?: da in einer Mediation jeder (ver)handlungsfähige Mensch seinen Konflikt, mit Hilfe eines unabhängigen Dritten, regeln kann und Lösungen für sein Problem in Eigenverantwortung erarbeitet, hat er auch Einfluss auf Kosten und Ergebnis. Er "zahlt also nicht drauf", sondern bestimmt mit, wie die Vereinbarung schlussendlich ausschaut und, im besten Fall, erlangt er eine neue Sicht auf die Dinge und gewinnt an Lebensqualität, da das durch den Konflikt verursachte Leid gemildert wird, was z.B. durch ein Gerichtsurteil kaum passieren kann.
Zur Frage: ideologisch unterwandert? Mediatoren vertreten keine Ideologie, bestenfalls sind sie überzeugte Demokraten, Vermittler, Übersetzer zwischen den Kulturen, Gedanken und Vorstellungen, Blicköffner und Gesprächserleichterer, Menschen, die das Menschliche kennen und lieben und die Kampfhähne zu einem Tanz auf das schmale Parkett zwischen den Fronten einladen.

Mer, 05/07/2014 - 08:02 Collegamento permanente
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gorgias Mer, 05/07/2014 - 13:37

In risposta a di Oskar Egger

Meine durchaus polemisch gemeinte Fragestellung bezieht sich nicht auf dem Beruf an sich sondern an die suedtiroler Lösung die wie der von bockhorni geschilderte Fall wohl seine eigenen Blüten treibt. ich frage mich nach welchen Kriterien die Personen ausgesucht werden die zu so einer Konvention kommen.
Ansonsten Danke für die Informationen zum Beruf des Mediator und wie es aussehen sollte wenn bei uns endlich die Dinge richtig laufen würden.

Mer, 05/07/2014 - 13:37 Collegamento permanente
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gorgias Mer, 05/07/2014 - 21:01

Liebe Frau Rechenmacher!
es wurden in den Kommentaren nun ein paar valide Gedankengänge geäußert, wie die Familienmediation in Südtirol nun stattfinden soll. Ich würde Sie gerne dazu einladen sich daran beteiligen um Ihre Meinung dazu zu hören.
Es wäre auch deshalb schön, weil es im Geiste des Mediums liegt eine Kommunikation in zwei Richtungen zu führen und unter anderem auch damit es nicht so aussieht, als ob Sie salto.bz zu einer reinen Verkündigungsplattform degradieren würden.

Mer, 05/07/2014 - 21:01 Collegamento permanente