"Mehr als meine Bilder habe ich nichts geliebt in meinem Leben", erzählte er dem deutschen SPIEGEL noch vor einigen Wochen. Nun ist Cornelius Gurlitt gestorben, ohne seine Kunstsammlung noch einmal gesehen zu haben. Der 81-jährige hatte die spektakuläre Sammlung von seinem Vater, dem Kunsthändler Hildebrand Gurlitt, geerbt; sie war erst im Februar 2012 in der 100 Quadratmeter großen Schwabinger Wohnung von Cornelius Gurlitt gefunden und beschlagnahmt worden. Unter den rund 1300 Werken, in deren Besitz sein Vater dem Verdacht nach auch aufgrund seiner Geschäfte mit den Nationalsozialisten gekommen sein soll, befanden sich Bilder von Marc Chagall, Max Beckmann, Franz Marc, Pablo Picasso und Henri Matisse. Noch im April hatte Gurlitt der deutschen Bundesregierung und dem Freistaat Bayern vertraglich zugesichert, seine Sammlung von Experten untersuchen zu lassen und unter Nazi-Raubkunstverdacht stehende Werke gegebenenfalls zurückzugeben. Nun ist er noch davor einem Herzleiden erlegen. Mit seinem Tod endet auch das Ermittlungsverfahren zum Fall, wurde am am Dienstag bekannt gegeben.