Politica | SVP

„Ich stelle fest...“

„Die Behauptung, ich hätte niemanden über meine Haltung informiert, ist unwahr und allzu durchsichtig“: Anna Pitarelli rechnet mit ihrer ehemaligen Partei ab.

Drei Jahre Parteiausschluss für Anna Pitarelli – ein Zeichen dafür, dass die Tür nicht auf ewig zugeschlagen ist, doch das Vertrauen derzeit nicht zu kitten ist, meint SVP-Obmann Philipp Achammer im salto-Interview. Nach der ersten Reaktion der nun parteilosen Bozner Gemeinderätin kann jedoch darauf geschlossen werden, dass sich auch in drei Jahren keine Tür mehr öffnen wird. Den ganzen Nachmittag lang war Pitarelli für salto.bz telefonisch nicht zu erreichen. Am Abend dann kam statt dessen nach bewährtem Muster eine schriftliche Stellungnahme. Darin erklärt Pitarelli bislang weder persönlich über den Parteiausschluss noch über dessen Begründung informiert worden zu sein. Auch wiederholt sie noch einmal ihre Kritik an der Kehrtwende ihrer bisherigen Partei, was die Zusammenarbeit mit den Ökosozialen betrifft. „Ich weiß aus zahlreichen Gesprächen, dass diese Wendung auch innerhalb der SVP von vielen sehr, sehr kritisch gesehen wird. Es wäre jetzt an der Zeit, hier einen mutigen Schritt zu gehen für eine echte Erneuerung“, sagt sie. Die Behauptung, sie hätte niemanden vorab über ihre Haltung informiert, bezeichnet Anna Pitarelli als „unwahr und allzu durchsichtig“. Vor allem rechnet sie in einer ganzen Reihe von „Feststellungen“ mit ihren bisherigen Parteigenossen ab.

Ich stelle fest, dass die SVP kritische Geister ausschließt, um sie mundtot zu machen.

Ich stelle fest, dass die innerparteiliche Pluralität in der Sammelpartei offensichtlich unzulässig und unerwünscht ist.

Ich stelle fest, dass die SVP nach der Wahl nicht jene Haltung beibehält, die sie vor der Wahl angekündigt hatte.

Ich stelle fest, dass jene bestraft werden, die nach der Wahl dasselbe sagen wie vor der Wahl.

Ich stelle fest, dass die Beschäftigung mit sich selbst und mit dem Postenschacher offensichtlich wichtiger ist als die Diskussion über Themen, die für die Stadt und die Bürgerinnen und Bürger wichtig sind.

Ich werde meinen Weg der Geradlinigkeit weiter fortsetzen und für die Bürgerinnen und Bürger sowie für eine bessere Zukunft für Bozen kämpfen.