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„Welche Botschaft dahinter steckt“

Ein besonderer Stern am Südtiroler Musikhorizont nennt sich MAEG, kommt aus Taisten/Bozen, liebt die Violine und lässt gerade mit ihrem Solo-Album „Univerbal“ aufhorchen.
MAEG
Foto: MAEG/Jonas Oberstaller

Magdalena „MAEG” Oberstaller ist in der hiesigen Musikszene kein unbeschriebenes Blatt. Die Violistin spielte bereits in den Formationen JEM-Trio, Frisch g’strichn, Swingfabrik, JÆMMA, FRAMA und wirkte während ihrer Studienzeit bei zahlreichen Musikprojekten mit. Neben Geige und Viola spielt die Musikerin/Sängerin auch Mandoline, Klavier und Gitarre.

salto.music hat Madgalena Oberstaller im folgenden Interview näher zu ihrem musikalischen Schaffen befragt.

MAEG
Ist mit der Violine eng verbunden: Magdalena Oberstaller, alias MAEG. Foto: Jonas Oberstaller

 

Ich war bereits ab dem 5. Lebensjahr mit diesem Instrument verbunden.

salto.music: Magdalena, du hast Violine in Österreich und Spanien studiert. Wie sieht dein bisheriger musikalischer Werdegang aus?

Magdalena Oberstaller: Da zuhause, in meiner Familie, die Musik immer eine sehr große Rolle gespielt hat, war ich bereits ab dem 5. Lebensjahr mit diesem Instrument verbunden. Ich hab dann auch recht früh erste Bühnenerfahrungen machen können und bei vielen Projekten mitgewirkt. Genau, und nach dem Oberschulabschluss hab ich dann eine Aufnahmeprüfung in Linz für Jazzgeige auf IGP gemacht, um meine eigenen Improvisationen zu vertiefen und die „modernen Formen“ des Geigenspiels zu erlernen.

Im Zuge eines Erasmussemesters in Barcelona konnte ich mich näher mit der Stilrichtung Gypsy-Jazz auseinandersetzen, wo die Geige eine zentrale Rolle einnimmt. Zwischendurch habe ich in verschiedenen Gruppen und Formationen mitgewirkt, einige davon existieren noch heute, was mich besonders freut.

MAEG - Univerbal
Das erste Solo-Album ist soeben erschienen: „Univerbal” von MAEG.

 

salto.music: Dein Solo-Album „Univerbal“ ist seit kurzem erhältlich. Gab es vorher bereits Musikveröffentlichungen von bzw. mit dir oder ist „Univerbal“ deine erste Studioaufnahme?

Magdalena Oberstaller: Mit Bands und Gruppen war ich vorher schon öfters im Studio, und da haben wir auch schon Alben eingespielt. Völlig alleine im Studio war ich vorher aber noch nie. Daher war ich (leider) auch für jede kleinste Entscheidung selbst verantwortlich, was manchmal zwar richtig schwer sein kann, aber irgendwie dann doch auch befreiend ist. (zwinkert)

Am schwersten umzusetzen sind beim Aufnehmen einer Geige aber lange, gestrichene Töne, die weder Dynamik noch Geräusche beinhalten sollten.

salto.music: Du hast deine Songs im Studio 8rec von Kurt Oberhollenzer eingespielt. Wie war die Zeit im Studio… was ging leichter und was war schwieriger als gedacht?

Magdalena Oberstaller: Die Arbeit mit Kurt war auf jeden Fall toll, wir haben uns oft über gewisse Phrasen, den Aufbau, die Akkordfolgen ausgetauscht, was für mich sehr wertvoll war, weil die Kompositionen eigentlich nur aus Notizen auf einem Zettel bestanden. Noten hat es keine gegeben, das meiste hatte ich im Kopf, aber da jedes Lied auf Akkorden, Rhythmus, Bass, vielen Hintergrundchören u.s.w. aufbaut, und das alles von mir selbst eingespielt werden musste, entstanden die fertigen Songs oftmals erst im Laufe der Aufnahme. Am schwersten umzusetzen sind beim Aufnehmen einer Geige aber lange, gestrichene Töne, die weder Dynamik noch Geräusche beinhalten sollten. Nach dem 20. Mal wird es grundsätzlich nur noch schlechter… da hat es dann dringend eine Pause gebraucht – für uns beide. (schmunzelt)

... welche Botschaft dahintersteckt.

salto.music: Im Booklet zum Album stehen „Song-Geschichten“ zu deinen Kompositionen. Was hat es damit auf sich?

Magdalena Oberstaller: Ich habe jeden Song in unterschiedlichen Momenten geschrieben. Sie betreffen meistens nicht mich selbst, sondern Menschen, Dinge und Begebenheiten an sich. Oder aber es gibt eine/n Hauptdarsteller/in. Manche Texte sind etwas zweideutig und vielleicht besser verständlich, wenn sie erklärt werden. Wenn sich jemand also für die Hintergründe der Songs interessiert, so hat er die Möglichkeit, im Booklet nachzulesen wie sie entstanden sind, was es damit auf sich hat und welche Botschaft dahintersteckt.

... die Liste der einzuladenden Musiker/innen wird vermutlich stetig länger und noch vielfältiger.

salto.music: Du hast auch in Wien Journalismus studiert und moderierst seit Juni 2021 die neue TV-Sendung Musikbox33 auf Video33, die der Südtiroler Musiklandschaft gewidmet ist. Gab es bereits lustige Zwischenfälle im Studio oder mit den Studiogästen? Wie viele Ausgaben von Musikbox33 sind bisher vorgesehen?

Magdalena Oberstaller: Genau, angefangen habe ich vor dem Musikstudium mit Journalismus. Ein Berufszweig, der mir heute nochmal mehr gefällt, da ich nun den praktischeren Zugang dazu habe und sehe, wie sich neben der eigentlichen Redaktionsarbeit hier auch zwei ursprünglich sehr unterschiedliche Berufe doch wieder verbinden lassen.

Da die Musikbox33 noch recht jung ist, gibt es noch nicht wahnsinnig viele Anekdoten zu erzählen, aber recht lustig ist es sicherlich mal gerne am Ende der Sendung bei der „Fragebox33“, vor allem wenn meine lieben Studiogäste bei manchen Fragen ins Fettnäpfchen treten und wir eben diese Frage erst gemeinsam erörtern müssen. Im Moment gibt es für die Musikbox33 kein zeitliches Limit und die Liste der einzuladenden Musiker/innen wird vermutlich stetig länger und noch vielfältiger.

MAEG
Musikerin und Moderatorin: Magdalena Oberstaller, alias MAEG. Foto: Jonas Oberstaller

 

Info: https://www.facebook.com/magdalena.oberstaller