Futur 3 für die Politik
Ernst Schöpf, Präsident des Gemeindeverbandes in Tirol, weiß es nicht.
Damit ist er nicht allein. Denn was möglich ist, sein wird, könnte, würde oder wäre, darüber rauft man und frau sich in der Politik öfters die Haare. Deshalb soll nun eine grammatikalische Abhilfe geschaffen werden, um den BürgerInnen keine falschen Hoffnungen zu machen. Am Institut für Germanistik der Universität Innsbruck wurde eine Studie in Auftrag gegeben, die die deutsche Sprache revolutionieren könnte. Schreibt der Fabelfuchs.
Schöpfs Problem: In nicht in absehbarer Zeit ist mit einer Lösung der Problematik der Agrargemeinschaften durch die Tiroler Landesregierung zu rechnen. Eine, die auch verfassungsgerichtlich Bestand haben wird, könnte, sollte, müsste.
Den ungewissen Zustand grammatikalisch richtig in den noch vielen anstehenden Diskussionen ausdrücken zu können, das ist das Gebot der Stunde, oder der Zukunft.
Der Vorschlag der Innsbrucker Germanisten liegt vor, die Erweiterung des Futurs in der deutschen Sprache soll der Politik helfen.
„Futur 1“ wird in der Grammatik verwendet, um eine Absicht für die Zukunft zu äußern. Beispiel: „In diesem Jahr wird die Tiroler Landesregierung die Problematik der Agrargemeinschaften lösen.“ Das „Futur 2“ wird verwendet, wenn man eine Vermutung ausdrücken möchte, dass eine Handlung zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft abgeschlossen sein wird. Beispiel: „In diesem Jahr wird die Tiroler Landesregierung die Problematik der Agrargemeinschaften gelöst haben.“ Um die Ungewissheit der Lösung der Problematik der Agrargemeinschaften auszudrücken, schlagen die Germanistik-Professoren der Universität Innsbruck nun vor, ein „Futur 3“ neu einzuführen. Beispiel: „Die Tiroler Landesregierung wird die Problematik der Agrargemeinschaften gelöst wären gewesen.“
Alles klar?