Manfred Pinzger will Flughafenfakten
Fast schon gebetsmühlenartig stößt es immer wieder aus ihm hervor. Und er kann es einfach nicht verstehen, dass nicht endlich Öl ins Getriebe kommt. Manfred Pinzger, der HGV-Präsident, will neben Sonnenschein für Südtirol endlich einen "funktionierenden Flughafen."
Wenn ersteres schon nicht bestellt werden kann, zehn Prozent weniger Übernachtungen als im Sommer 2014 eingefahren werden, dieser Regensommer eigentlich touristisch und zahlenmäßig nicht mehr zu retten ist, dann soll Arno Kompatscher aus politischen Lippenbekenntnissen endlich Fakten schaffen. Pinzgers Begeisterung nach der HGV-Landesversammlung vom 31. März, kühlt merklich ab. Damals hatte der neue Landeshauptmann noch laut getönt:
„Ein bisschen schwanger sein geht nicht. Entweder der Flughafen funktioniert, oder wir müssen ihn schließen.“
Dass neue Gäste angesprochen werden, die Agentur Südtirol Marketing (SMG) sich neuen Märkten widmen will, findet Pinzger "theoretisch super", aber "das ist doch hinausgeschmissenes Geld." Russen anlocken, die dann nicht in Bozen landen können? Eine Schande, findet der Touristiker, "Was nützen uns neue Märkte, wenn wir nicht erreichbar sind?" Konzentrieren sollte man sich in der Destinationsentwicklung auf die Kernmärkte Italien und Deutschland, "und nicht anfangen zu träumen", so Pinzger im Interview mit der Tageszeitung Dolomiten.
Mit den Flughäfen Verona und Innsbruck wäre ein Zusammenarbeit wünschenswert, aber auch nicht mehr. Diejenigen, die in Nordtirol landen bleiben dort, diejenigen die Verona ansteuern, kommen auch nicht nach Südtirol. Meint der HGV-Präsident. Bozen braucht einen Flughafen, einen eigenen, einen, der auch für die Südtiroler selbst benutzbar ist. "Der Flughafen darf nicht nur für die Wirtschaft da sein, jeder Südtiroler soll zu erschwinglichen Preisen von Bozen aus verreisen können." Das, sind Pinzgers Träume.
Nie genug, wie? Ich verstehe,
Nie genug, wie? Ich verstehe, dass Tourismus Arbeitsplätze und Steuereinnahmen schafft, schlage aber vor, die bisher vom Flugplatz Bozen verschlungene Unsumme an öffentlichen Geldern plus allfällige weitere Ausgaben für Erweiterungen und Weiterführung vom HGV übernommen wird, denn die Mehrzahl der steuerzahlenden Arbeitnehmer ist dieser Demagogie überdrüssig.
Herr Senator a.D. Manfred
Herr Senator a.D. Manfred Pinzger und all jene, die in dieselbe Kerbe schlagen, sollten vielleicht bedenken, dass Schlanders und damit der obere Vinschgau mit dem Flughafen Innsbruck (über Landeck) besser bedient ist, als dies mit einem in Bozen je der Fall sein dürfte. Für Brixen und das obere Eisacktal (übern Brenner) gilt natürlich dasselbe. Ebenso fürs Pustertal, wobei die Hochpustertaler sich nicht ungern der Flughäfen Treviso und Venedig bedienen.
Ergo besteht am Airport Bozen - aus touristischer Sicht - nur ein geografisch beschränktes Interesse. Es bliebe zu prüfen, ob ein Shuttle-Dienst zwischen Bozen und den Flughäfen Innsbruck und Verona letztendlich nicht mehr brächte. Und falls so ein Zug morgen einmal noch dazu durch den BBT fetzen könnte, würde die Zubringerzeit einmal mehr stark reduziert.
Sicher: Würden jährlich beispielsweise 100.000 Urlauber nach Bozen eingeflogen und je viermal irgendwo übernachten, dann wären das immerhin 400.000 Nächtigenden per Anno. Das wären, auf 30 Millionen Gesamtnächtigungen gerechnet, allerdings nicht einmal 1,5 Prozent.
Eine Milchmädchenrechnung? Vielleicht! Doch das Glück unseres Urlaubsgeschäfts liegt wohl kaum in einem ob seiner Struktur jedenfalls limitierten Flughafens. Das zumindest ist unbestritten.
In risposta a Herr Senator a.D. Manfred di Willy Pöder
Guter Kommentar. BBT
Guter Kommentar. BBT-Fertigstellung will ich erst noch miterleben (auch wenn ich das Durchschnittsalter der Männer erreiche scheint mir das unwahrscheinlich, siehe auch heutige Pressemeldungen zur Priorität des BBT für Italien). Wenn Pinzger meint, alle Südtiroler sollen den Flughafen fürs verreisen nutzen können, so frage ich für wie blöd er uns verkauft? Selbst Verona und Innsbruck sind und bleiben nur Nebenschauplätze. Bozen ist nicht einmal das und für Qualitätstoursismus finde ich das auch gut.