Economia | Landwirtschaft

Die Bringschuld

Vor fünf Jahren wurde der Beratungsring Berglandwirtschaft (BRING) gegründet. Die Südtiroler Freiheit will wissen, was der neue Beratungsring dem Land kostet.
Bergbauer
Foto: Suedtirol Foto/Helmuth Rier
Die drei Abgeordneten der Südtiroler Freiheit reden nicht lange um den heißen Brei herum.
In der Anfrage, die Sven Knoll, Myriam Atz-Tammerle und Bernhard Zimmerhofer im Landtag eingebracht haben, heißt es:
 
„Der im Jahr 2013 gegründete Beratungsring Berglandwirtschaft (BRING) will – nach eigenen Angaben – den Südtiroler Bergbauern tatkräftig unter die Arme greifen und das Fortbestehen der Südtiroler Berglandwirtschaft sichern.“
 
Danach kommen die drei Landtagsabgeordneten zur Sache. Sie wollen wissen, wie viel Geld der Beratungsring Berglandwirtschaft (BRING) von der EU und vom Land Südtirol in den letzten drei Jahren erhalten hat. Wie viele Mitglieder und Angestellte die Einrichtung hat? Wie hoch die Personalkosten sind und wie viel Geld jährlich investiert wird?
Der zuständige Landesrat Arnold Schuler hat jetzt auf die Anfrage geantwortet. Dabei wird klar, wie groß und finanzstark die neue Beratungseinrichtung mit Hauptsitz im Bozner Haus der Tierzucht ist. Der Beratungsring hat demnach 2015 680.000 Euro allein vom Land bekommen. Inzwischen ist der Landesbeitrag deutlich höher. 2016 war es 880.000 Euro, 2017 bereits 960.000 Euro.
Ähnlich angestiegen sind auch die Mitglieder des Ringes. Waren es Ende 2015 noch 618, so stieg die Anzahl der Bergbauern beim BRING ein Jahr später auf 782. Ende 2017 sind es bereits 978.
16 Angestellte arbeiten für den neuen Beratungsring, wobei zehn davon Akademiker sind. Auch die Personalkosten können sich sehen lassen. 2015 waren es 572.658 Euro. 2016 665.253 Euro Bilanz und im vergangenen Jahren 759.194 Euro.
Diesen Kosten stehen die Investitionen gegenüber, die BRING in die Beratung der Bergbauern und in verschiedene Projekte fließen lässt. 2015 waren es 837.300 Euro Bilanz, 2016 940.773 Euro und 2017 bereits 1.097.532 Euro.
Interessant dürfte ein Detail sein, das weder in der Landtagsanfrage noch in Schulers Antwort vorkommt. Unter den Dienstleistungen, die BRING ihren Mitgliedern und Nicht-Mitgliedern anbietet, findet sich auch das so genannte „Herdenmanagement“.
Auffallend dabei: Bisher hat man in der aufgeladenen Diskussion um Wolf und Bär vom Beratungsring Berglandwirtschaft öffentlich noch wenig gehört.
Weil er vielleicht eine andere Meinung zum Thema hat wie der Südtiroler Bauerbund und die Landespolitik?