Gita | Ausflug der Woche

Ausflug von Tramin nach Graun

Rundweg für Wanderer, die einen steilen Auf- und Abstieg in Kauf nehmen um einsame Wege, tolle Aussichten und eine vielfältige Landschaft zu erleben.

Vom Talboden im südlichen Unterland aus ist vom kleinen Dörfchen Graun nichts zu sehen und zu ahnen. Doch in der Höhe, zwischen dem Mendelkamm und dem Rebengürten bei Tramin, breitet sich eine kleine Geländeterrasse aus, mit Wiesen, den letzten Weinreben, einem Kirchlein, ein paar Häusern, wenigen verstreuten Bauernhöfen und einem Buschenschank und einem Wirtshaus. Für Wanderer, die einen steilen Auf- und Abstieg in Kauf nehmen um einsame Wege, tolle Aussichten, die herzliche Gastfreundschaft eines Dorfgasthauses und eine vielfältige Landschaft zu erleben ist der vorgeschlagene Rundweg gerade recht!


Der Weg

Wir starten in Tramin, gehen über den Dorfplatz auf die Kirche zu, links an der Kirche vorbei (Wegweiser Kastelazweg) und bei dem Appartementhaus Überbacherhof rechts in die Weinberge, zwischen den Rebzeilen auf dem gepflasterten Weg auf das Hügelkirchlein St. Jakob in Kastelaz zu. Kunstsinnige sollten nicht versäumen, dort die berühmten Fresken mit den Bestiarien zu besichtigen. Kurz nach dem Kirchlein verlassen wir die Straße und folgen dem Steig durch Buschwald über die Katelazpromenade, der den Hügel an der Nordseite umrundet. Nach der Schranke eines Forstweges wird es ernst, wir verlassen jetzt den ebenen Kastelazweg und biegen rechts in einen Steig (Wegweiser Nr. 6, Kaltbrunn, Schwarzer Kopf) ein, der im Zick Zack durch Buschwald stramm bergauf geht, wir kommen dabei gehörig ins Schwitzen. Die Aussicht auf das Etschtal, Tramin, auf den Kalterer See ist grandios. Nach 1h 20 m Gehzeit ab Tramin ist die gröbste Aufwärtsplackerei vorbei, wir sind bei der Zogglerwiese, einer Freizeiteinrichtung mit Holzhaus, Sportplatz, Teich, Brunnen, Tisch und Bank angelangt, wenig oberhalb liegen die Ruinen eines aufgelassenen Bauernhofes, die geborstenen Mauern sind von Efeu und Bäumen überwuchert. Wir biegen links auf die breite Forststraße ab, die Markierung Nr. 4 bringt uns durch Buchenwald in einer knappen Stunde nach Graun. Der erste Bauernhof am Weg ist der Buschenschank Lenzenhof (850 m), von den Tischen vor dem Haus genießen wir ein wunderbares Panorama. Für den großen Hunger ist es noch zu früh, wir wandern nach kurzer Rast weiter durch schöne Wiesen, die letzten Rebzeilen und Obstbäume ins Dörfchen (800 m) und kehren beim Gasthaus Caroline ein. Danach führt ein kurzer Spazierweg durch die Felder zum Kirchhügel mit der St. Georgs-Kirche und weiter bis zum Aussichtspunkt Sitzkofel (Wegweiser Lochweg, Sitzkofel, Kalkbrennofen, Nr. 5a), ein Adlerhorst über dem steilen Felsabhang zum Etschtal mit unglaublicher Fernsicht. Ein Weg umrundet eben den Hügel in östlicher Richtung und führt in den Wald, wo ein alter, wieder instand gesetzt Kalkbrennofen zu besichtigen ist. Nun fällt der Weg steil ab, der Lochweg zwängt sich durch einen Felsenspalt, ein Loch eben, und führt bis nach Tramin, das immer näher kommt. Noch ein paar Minuten durch die Dorfgasse und wir sind wieder beim Parkplatz angelangt.

Toureninfo

Gehzeit 3h 20 m, Tourenlänge 8,5 km, Höhenleistung Auf- und Abstieg 620 m

Einkehr

Gasthaus Caroline, Familie Gamper-Parteli, Indermauer 19 Graun, Tel.: 0471 880212, www.gasthofcaroline.it, ganzjährig geöffnet, Montag Ruhetag

Buschenschank Lenzenhof, Indermauerstr. 46, Tel.: 0471 880299, www.buschenschank-lenzenhof.com, von März bis November, 10.00-20.00 Uhr, Mittwoch Ruhetag

Anfahrt nach Graun

Graun ist auch mit dem Auto zu erreichen: von Kurtatsch 6,5 Km Richtung Fennberg und an der Wegteilung nach Graun.

 

Autor: Oswald Stimpfl

www.folioverlag.it
www.stimpfl.info