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Kein Plan!

Der FC Südtirol braucht dringend eine Idee, wie man endlich wieder punkten will. Hinten reinstellen und hoffen, wie heute gegen Juve Stabia (1:2), reicht nicht. In der Analyse schauen wir uns an, weshalb es für Zaffaroni ebensowenig reichen wird.
Alessandor Mallamo, Marco Zaffaroni im Hintergrunn
Foto: Ufficio Stampa FCS - Foto Bordoni
  • Heute musste es einfach klappen: Endlich wieder ein Tor, ein Punkt vielleicht – ach was: eigentlich musste ein Sieg her. Der FC Südtirol und vor allem Trainer Marco Zaffaroni waren zum Siegen verdammt. „Do or Die“, heißt es im Englischen etwas sehr martialisch. Allerdings: Schon nach dem Spiel letzte Woche fiel das Fazit so aus, dass Südtirol momentan nichts zu verlieren hat. Das stimmt, der FC Südtirol nicht wirklich, der Trainer hingegen viel. Und nicht vergessen: Am sportlichen Schicksal des Trainers hängt auch jenes des Sportdirektors Bravo. Do or Die also zumindest für zwei Personen.

  • Nach 9 Minuten schon wieder in Rückstand

    Das Spiel begann für den FCS denkbar schlecht: Andrea Masiello hatte sich noch vor Spielbeginn beim Aufwärmen verletzt und konnte nicht spielen. Nach 9 Minuten dann der nächste Schlag für die Gäste: 0:1 Rückstand. Klar: „Zuerst hast du kein Glück, dann kommt auch noch Pech dazu!“. Aber was war eigentlich der Plan, vor dem Spiel und nach dem frühen Rückstand?

  • Abwartendes Pressing

    Südtirol formierte sich defensiv im 5-3-2 und überließ Juve Stabia den Ball. Die Gäste ließen sich tief in die eigene Hälfte zurückfallen, die Gegenspieler im Mittelfeld wurden mannorientiert verfolgt, auch Merkaj (begann nominell neben Odogwu) schien einen Sonderauftrag zu haben und die gegnerischen Sechser in Manndeckung zu nehmen – und Odogwus Funktion im Pressing…die war nicht klar; ohnehin war der Pressingplan unklar.

  • FC Südtirol defensiv: Die Gäste verteidigten im 5-3-2. Foto: SALTO
  • Es war weder klar, wohin der FCS seinen Gegner lenken wollte, noch wo er den Ball erobern wollte oder was er mit den Ball nach Balleroberung anfangen wollte. Sehr viele Fragezeichen, oder anders: Ein riesengroßes Fragezeichen.

  • Ohne erkennbaren Plan: Die Südtiroler wussten nicht, wann, wo oder wie sie den Ball vom Gegner erobern sollten. Foto: SALTO
  • War des Pressing schon vor dem Rückstand nicht gut organisiert, wurde es nach dem 0:1 noch etwas wirrer und improvisierter. Sogar nach der Halbzeitpause (also einem Moment, wo man hätte gewisse Abläufe und Zuordnungen anpassen können) wirkte das Alles improvisiert und in keiner Weise der Situation (ihr seid seit der 10. Minute 0:1 hinten!) angemessen.

  • Hohes, improvisiertes Pressing: Mallamo (eigentlich als 8er im Aufgebot) schob urplötzlich neben Odogwu auf einen der 3 gegnerischen Innenverteidiger. Ein weiterer Innenverteidiger ist dadurch aber völlig frei (unterer Spielfeldrand) Foto: SALTO
  • Juve Stabia hatte das Spiel im Griff, Südtirol kam zwar nach einer Ecke durch Kofler zum Ausgleich, aber die Gastgeber konnten mühelos einen Gang höher schalten und so umgehend wieder in Führung gehen. Und Südtirol? Na ja, Zaffaroni wechselte. Meistens positionsgetreu. 

     

    Das wars. Vermutlich auch für Zaffaroni