Politica | Kreuzfahrt

Fischer gegen Fangverbot

In Brasilien sitzt ein Kreuzfahrtschiff mit 1800 Passagieren an Bord fest. Grund sind protestierende Fischer, die den Ozeanriesen mit ihren Booten blockieren.

Eigentlich sollte das Schiff bereits am Montag aus dem Hafen von Santa Catarina im Süden Brasiliens auslaufen. Doch Fischer, die gegen ein Fangverbot seltener Fischarten protestieren, haben den Hafen blockiert. Den 1800 Passagieren und 600 Mannschaftsmitgliedern wurde aber von Zollbeamten verboten, das Schiff zu verlassen. Es sei offiziell bereits ausgelaufen, hieß es diesbezüglich. 

Brasilien ist das flächenmäßig größte Land Südamerikas, an dessen Küste werden unter anderem häufig Buckelwale gesehen. Deren Bestände waren 1980 auf etwa 500 weltweit gesunken. Nun geht man wieder von 15000 Exemplaren aus – eine Erholung also, die auch dem im Mai erlassenen Fangverbot des Umweltministerium unter Izabella Teixeira zu verdanken ist. Dennoch sehen Umweltschutzorganisationen die Lage in Brasilien kritisch: 2003 waren insgesamt 627 Arten zu Wasser und zu Land vom Aussterben bedroht, gegenwärtig sind es 1051. Miteinzubeziehen ist aber auch, dass sich im selben Zeitraum die Zahl der zu bewertenden Arten mehr als verfünffacht haben: Sie stieg von rund 1400 auf etwa 7600 Arten.