Es gefällt mir, wenn verschiedene Genres aufeinandertreffen und etwas Neues daraus entsteht.

salto.music: Lukas, du bist mit deinem Projekt Devine Unity vor circa 4-5 Jahren im Netz aufgetaucht. Wie würdest du die Entwicklung deiner Musik quer durch diese Jahre beschreiben?

Lukas Andergassen: Ich würde meine Entwicklung über die Jahre als ziemlich chaotisch beschreiben. Als ich mit dem Projekt gestartet habe, war es zunächst meine Idee Ambient-Musik zu machen, ohne mich auf ein bestimmtes Genre festzulegen. Meine ersten beiden Releases, „Trikaya“ mit Samuel Warasin (Saxodus) und „My Sleepless Karma“, sind geprägt von orientalischen Sitar-Klängen und instrumentellem Psychedelic-Rock auf Downtempo-Beats.

Ich habe später auch Downtempo produziert und es mit Elementen aus verschiedenen Genres gemischt, wie Dub, Psytrance und unter anderem auch Dubstep. Je nachdem, wie viel von diesen Einflüssen in meinen Tracks vorkam, verändert sich automatisch auch das Genre. Die Geschwindigkeit meiner Tracks spielt da natürlich auch eine Rolle. Die meisten meiner Tracks sind zwischen 85 und 100 BPM schnell.

Auch Remixe spielen in meiner musikalischen Entwicklung eine große Rolle. Ich finde es sehr spannend, Musik neu zu interpretieren. So habe ich schon einige Remixes gemacht, aber auch umgekehrt: Einige meiner Songs wurden von anderen Künstlern „geremixed“. Dadurch, dass einige meiner Songs von anderen Künstlern überarbeitet wurden, konnte ich sie in verschiedene Sets spielen.

2023 und 2024 spielte ich auf einigen Veranstaltungen und konnte mich musikalisch frei ausleben. Dabei entdeckte ich die Freude an Drum and Bass und Garage. Ich begann, mehr Breaks und Beats zu produzieren – von HipHop-Beats über Drum and Bass bis hin zu Garage. Dabei inspirierte mich vor allem der Künstler Onra. Der französische Künstler sampelt alte traditionelle asiatische Musik und produziert daraus Beats. Er war auch meine Inspiration für „The Year of the Dragon“. Das Konzept ist dasselbe, nur das Genre ist anders.

salto.music: Zu Neujahr hast du deine neue Single „Year of the Dragon“ veröffentlicht. Das „Year of the Dragon“ geht in Japan gerade zu Ende und wird nun vom „Year of the Snake“ abgelöst. Was möchtest du dazu mit deiner neuen Single ausdrücken? Wovon „erzählt“ der Track?

Lukas Andergassen: Der Track „Year of the Dragon“ wurde bewusst am Ende des Drachenjahres veröffentlicht. Der Track ist eine Reflexion meiner Interessen und Entwicklungen in diesem Jahr. Dieses Jahr verbrachte ich Silvester in Bangkok. Thailand war die Inspirationsquelle meines Projektes, und es ist interessant, nach fünf Jahren wieder an den Ort zurückzukommen, an dem die Idee hinter meinem Projekt Devine Unity begann. Besonders zu Neujahr herrscht eine besondere Stimmung in Asien. Mit meinem Track versuche ich genau diese Stimmung zu vermitteln, dafür habe ich auch Verkehrsgeräusche in den Track integriert.

salto.music: Du bezeichnest deinen Stil von „Year of the Dragon“ als eine Mischung aus Japanischer Koto-Musik und Liquid Drum&Bass. Vereint sich deine musikalische Vergangenheit hier mit deiner musikalischen Gegenwart? Bitte gib unseren Leserinnen und Lesern diesbezüglich einen detaillierten Einblick.

Lukas Andergassen: Der Track ist wie eine Art Neuanfang. Als ich mein Projekt vor fünf Jahren gestartet habe, wusste ich nicht, wo mich meine musikalische Reise hinführen würde. Über die Jahre verändert man sich als Mensch und auch als Künstler, bleibt aber im Kern immer dieselbe Person. Man kann den Song wirklich als Mischung meines alten Stils und meiner zukünftigen Projekte sehen. Im Grunde ist es Ambient mit Drum & Bass.

salto.music: Welcher deiner Tracks von Devine Unity ist dir persönlich am wichtigsten und warum?

Lukas Andergassen: „Tension“ ist für mich mein wichtigster Track. „Tension“ ist eine Zusammenarbeit mit Manu Mischkonsum. Für mich ist „Tension“ deshalb der wichtigste Track, weil wir etwas erschaffen haben, das man sonst nicht hört oder so nicht findet. Dieser Track vermischt unsere beiden unterschiedlichen Stile auf eine sehr interessante Art. Es gefällt mir, wenn verschiedene Genres aufeinandertreffen und etwas Neues daraus entsteht.

salto.music: Hast du mit Devine Unity bereits weitere Pläne für das Jahr 2025?

Lukas Andergassen: Ja, eine EP und ein Remix für Manu Mischkonsum sind für dieses Jahr geplant. Weitere Solo-Tracks oder Zusammenarbeiten ergeben sich vielleicht noch.