Naturns. Dorfblick
Foto: Oswald Stimpfl
Gita | Ausflug der Woche

Frühling am Sonnenberg bei Naturns

Vinschgau pur: Zwischen alte Waalwege und Aprikosenbäume in voller Blüte – mit schönen Blick zu den verschneiten Gipfeln.

Die hohen Vinschger Berge sind noch schneebedeckt, aber auf den sonnigen, tiefer gelegenen Talflanken hüllen sich die Aprikosenbäume bereits in einen rosa Blütenschleier, die Wiesen zeigen einen grünen Flaum: der Frühling kommt mit Macht. Es ist eine gute Zeit für eine Wanderung am Sonnenberg bei Naturns. 

Wir starten im Dorfzentrum von Naturns und gehen wir über den Schlossweg zum Dorf heraus, auf dem Bachdamm auf den Sonnenberg zu, folgen bei der Brücke über den Bach den Wegweisern zur Jausenstation Schwalbennest und Unterstell. Kurz nach dem leider verfallenen Maurbamerhof vorbei geht es leicht bergauf, am Waldrand treffen wir auf die Jausenstation Schwalbennest. Daran vorbei, leicht bergauf, stoßen wir auf die Trasse eines alten Waales und folgen den Wegweisern bis zu den Wallburgböden, ein wunderbarer Aussichts- und Rastplatz mit Tisch und Bank, gerade recht für eine ausgiebige Jause. Bis hier von Naturns 1 h 20’. Für den Rückweg bleiben wir auf der Trasse des Waales, queren die Druckleitung, die das Wasser vom Vernagt-Stausee im Schnalstal auf die Turbinen des großen E-Werkes in Naturns leitet. Der Weg schlänget sich an den Felswänden entlang, quert Tälchen mit kleinen Wasserfällen, immer mit herrlicher Aussicht über das Tal und zu den verschneiten Bergen. Bald sind wir am Ende des Steigs, auf den letzten hundert Metern wäre der Wal zwar noch original mit offenem Kanal, aber mit der Wasserzufuhr wird noch bis zum Frühsommer zugewartet, bis die Felder und Obstanlagen wieder bewässert werden müssen. Bald sind wir am Restaurant Wiedenplatzer Keller angelangt, ein beliebtes Restaurant, bevor wir unsere Schritte auf das Dorf zu lenken.

Gehzeit 3 h, Länge 8,5 km, 300 Hm

 

Interessantes am Weg

Die Waalerhütte am Weg ist längst verwaist, einst bot sie dem Kanalwächter, der für die Instandhaltung des Waales zu sorgen hatte, Unterkunft und Schutz, mittlerweile fließt das Wasser in unterirdischen Rohren, die Leitungen sind fast wartungsfrei

Die Gegend um Naturns war nachweislich schon früh besiedelt, Silexfunde unterhalb des Wallburgbodens bei Kompatsch stammen aus der Jungsteinzeit. Reste von nachgewiesenen Trockenmauern, die leider während des E-Werk-Baus zerstört wurden, lassen eine frühe Siedlungsnutzung der sich darüber befindenden, strategisch gut gelegenen natürlichen Terrassen, im Volksmund „Wallburg“ genannt, vermuten. 

Einkehr

Schwalbennest: Kleines Holzhäuschen am Weg; winzige Stube und Tische im Freien unter Sonnenschirmen, einfache Gerichte, Weine, Säfte. Tolle Aussicht. Pichlweg 5, Naturns, Tel. 349 2461099, vom 16. November - 16. März geschl.

Wiedenplatzerkeller: Ausflugslokal, auch mit PKW von Naturns leicht erreichbar. Gastgarten, Stuben, feine Südtiroler Küche, Grillteller, Fleischspieße, Nudelgerichte und Salate, Kuchen. St.-Prokulus-Str. 59, Naturns, Tel. 0473 673280, Di. Ruhetag.