Cultura | Film der Woche

Mondschein im Scheinwerferlicht?

"Hotel Life" (2004) ist das Porträt eines Hotels und war der ZeLIG-Diplomfilm der Regisseurin Martine De Biasi. Salto hat nachgefragt und zeigt den Film in voller Länge.
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Foto: Zelig

salto.bz: Welche Erinnerungen haben Sie an die Dreharbeiten zum Film Hotel Life?

Martine De Biasi: Das war eine sehr aufregende Zeit, es war der erste große Film, den ich und Manfred Bernard (Kamera) gemacht haben. Wir haben uns als Team technisch und menschlich sehr gut verstanden. Wir wollten eine professionelle Arbeit leisten und wir haben viel gelernt. Das war auch das erste Mal, an dem wir die Beziehung zu den Protagonist*innen verstanden haben, was ist da wichtig und wie verhält man sich auch ethisch gegenüber Menschen, die sich für einen Dokumentarfilm von uns filmen lassen.

Warum haben Sie das Hotel Mondschein/Luna ausgewählt?

Das Luna wurde von einem anderen Studienkollegen ausgewählt, der aber kurz vor den Dreharbeiten die ZeLIG-Schule für Dokumentarfilm verlassen hatte. So wurde Hotel Life zu meinem/unserem Diplomfilm. Das Luna ist ein wunderschönes Hotel, das sich für Dreharbeiten sehr angeboten hat, und die Besitzer und vielen Angestellten, die dann die Protagonist*innen unseres Films geworden sind,  waren sehr offen und haben uns im Hotel freie Hand gelassen. Es ist ein wirklich lieber Dokumentarfilm geworden.

Wie geht es Ihnen heute, wenn Sie im Hotel oder im Hotelgarten sind, oder daran vorbeigehen?

Ich gehe ja recht oft daran vorbei... und ich muss natürlich jedes Mal an den Film denken. Wir wollten während der Dreharbeiten eine Totale des Hotels drehen, und das unbedingt Nachts. Wir haben die ganze Fassade mit Baustrahlern beleuchtet und alle möglichen Einstellungen gedreht. Das muss damals einiges an Strom gekostet haben, wir hatten uns aber einfach ans Stromnetz des Hotels gehängt. Am Ende haben wir die Bilder gar nicht benutzt. Ich muss immer schmunzeln, wenn ich am Hotel vorbeilaufe. So ein Act, für nichts.

Wie ist der Zugang zum Dokumentarfilm der jüngsten ZeLIG-Generation? Was ist Ihr Eindruck?

Die Studierenden haben einen sehr fluiden Zugang zu den filmischen Mitteln. Form ist weniger wichtig als die Funktion - Dokumentarfilm, Spielfilm, die Grenzen sind fließend. Sie wollen reale Geschichten erzählen, egal mit welchen Mitteln.
 

Hotel Life (2004)

[Streaming abgelaufen]

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gorgias Dom, 04/09/2023 - 20:39

Ich finde den Film sehr gelungen. Das einzige was ein bischen leidet sind die Aufnahmen durch das eingesetze Filmequimpment, wo ein Filmstudentenbudget ebven nicht mehr hergibt. Das ist ein Kontrast von 2004 zu heute.

Man sieht aber, dass talentierte Menschen am Werk waren.

Dom, 04/09/2023 - 20:39 Collegamento permanente