Cultura | Video del venerdì

„Immer die, die tanzt“

Sie singt, seit sie sprechen kann, ist Gesangslehrerin und Sängerin und hat jetzt ihre erste Single rausgebracht: Margit Steiner mit „Immer die, die tanzt“.
Margit Steiner
Foto: Margit Steiner

Die Sängerin aus Nals hat ihre erste Single mit dazugehörendem Musikvideo veröffentlicht. Das Songwriting stammt aus der Feder von Martin Perkmann. Gedreht wurde das Video von Daniel Socin am Gardasee und in Südtirol. Im großen salto-Interview verrät uns Margit Steiner ausführlich wie die Zusammenarbeit mit Martin Perkmann lief, dass es in der Comfortzone zwar manchmal etwas ruhiger wäre, aber dass sie dieses Kribbeln beim Neuen braucht und dass die Herzass ihr den Weg auf der Straße des Lebens zeigt.

 

salto.bz: Hallo Margit, „Immer die, die tanzt“ ist deine erste Single mit Musikvideo?

Margit Steiner: Genau! Das Ganze ist eigentlich als spontane Idee entstanden, ohne klare Ziele. Bis jetzt hat mich Musik fasziniert und ich habe viel in Gesang und Stimme investiert. Als dann jedoch das neue Projekt Gestalt annahm, habe ich innerhalb kürzester Zeit bemerkt, dass mein Herzblut auch in diese Richtung fließt. Zuerst hatte ich ein Lied zu meinem Lied gemacht, nun bin ich das Lied, ich bin der Rhythmus.

 

Margit Steiner - Immer die, die tanzt (Official Video)

 

Der Song handelt von der Gewissheit, dass das Leben zwar auch Rückschläge und Tiefpunkte bedeutet, dass es aber trotzdem immer wieder so viele schöne Dinge für einen bereithält, und dass man eben oft auch lange suchen muss, bis man sein eigenes persönliches Glück findet. Wie würdest Du den Song beschreiben?

Eigentlich hast du den Inhalt bereits auf den Punkt gebracht. Der Song trägt etwas Positives, etwas Ermutigendes, Starkes und Sicheres in sich. Das Leben bringt oft Enttäuschungen mit sich, aber egal was passiert, am Ende werde ich tanzen.

 

Geschrieben wurde der Song vom Südtiroler Musik-Multitalent Martin Perkmann - wie war die Zusammenarbeit mit ihm?

Mit Musik-Multitalent hast du Martin perfekt beschrieben! Auch als Mensch hatte ich bei Martin von Anfang an das Gefühl, dass ich, das was mir vorschwebte, vor ihm in Worte fassen konnte, und es ihm sozusagen in die Hände legen könne. Der Tag, an dem wir uns beim Arrager&Producer Lorenzo Scrinzi im Tonstudio getroffen haben, hatte für mich bereits etwas Magisches in sich. Martin hat mir geholfen, MICH in Worte zu fassen

 

Wie ist die Idee zum Musikvideo entstanden?

An dem Tag, an dem ich mich mit Daniel Socin getroffen habe um ihn zu fragen, ob er das Musikvideo zu meiner Single drehen würde, fragte er mich gleich nach meinen Vorstellungen und Wünschen. Während ich diese erklärte, bemerkte ich wie Daniels “kreative Neuronen” auf Hochturen liefen. Er ist ein Künstler mit viel Fantasie und sieht den fertigen Film bereits in seinem Kopf. Er brachte mich in Locations wie Malcesine am Gardasee, nach Fondo, auf die Straße, Schloss Katzenzungen, Entiklar, in den Wald und in einen Tunnel. Wir haben uns als Team gesehen und gemeinsam organisiert. Freunde und Bekannte haben mich als Komparsen unterstützt. Im Video kommt die Message des Songs noch einmal zur Geltung. Die Herzass zeigt mir den Weg auf der Straße des Lebens.

 

Die Herzass zeigt mir den Weg auf der Straße des Lebens.

 

Was bedeutet Musik für dich?

Musik bedeutet für mich Emotion. Ich liebe dieses Gefühl im Bauch, die Gänsehaut, oder manchmal sogar dieses Kitzeln in den Fingerspitzen. Musik ist für mich Leidenschaft, Passion, Ausdruck, schafft Freiraum für Gefühle jeder Art, mit einer gewissen Leichtigkeit der Sprache entfremdet. Manchmal werde ich nach Lieblingssongs oder -genres gefragt. Dann weiß ich nicht was antworten. Ich habe weder Lieblinglieder, noch Lieblingsfarben. Wenn ich singe wird dieser Moment zu meinem Lieblingsmoment und genau dann, wenn ich beim eigenen Singen Gänsehaut bekomme wird es in diesem Augenblick mein Lieblingslied und ich weiß dann, dass ich alles richtig gemacht habe.

 

Musik bedeutet für mich Emotion. Ich liebe dieses Gefühl im Bauch, die Gänsehaut, oder manchmal sogar dieses Kitzeln in den Fingerspitzen. Musik ist für mich Leidenschaft, Passion, Ausdruck, schafft Freiraum für Gefühle jeder Art, mit einer gewissen Leichtigkeit der Sprache entfremdet


Und Tanzen?

Mit dem Tanzen ist es eigentlich ähnlich, es handelt sich für mich immer um eine kreative Form des Ausdrucks. Beim Tanzen lernt man aber auch, sich anders wahrzunehmen und Körpersprache bewusst zu erfahren. Es ist eigentlich wie beim Singen – es entsteht in einem kleinen Raum, der noch durch Unsicherheit geprägt sein kann, kaum tritt man aber aus diesem aus, ist man frei.

 

Und wie bist du zur Musik gekommen oder ist die Musik zu dir gekommen?

Seit ich sprechen kann, singe ich und habe anscheinend als Kind auch mächtig schreien können (lacht). Jedesmal wenn ich mit meiner Familie im Auto saß, wurde gemeinsam gesungen. Im Grundschulalter besuchte ich einen 3-jährigen Musiktheoriekurs und spielte Querflöte. Nach einigen Jahren beim Kirchenchor wechselte ich zu einem Gospelchor. Ich wirkte bei einigen Südtiroler Musicalproduktionen mit und stellte fest, dass Singen, Tanzen und das Darstellen einer Rolle, eines Charakters genau das war, was ich wollte. Dort konnte ich das ausleben, was schon seit Kindheitstagen meine Vorliebe war. Zu diesem Zeitpunkt, vor etwa 10 Jahren, begann ich Stimmbildungsunterricht zu nehmen. Durch Zufall lernte ich dann meine derzeitigen Bandkollegen kennen und wechselte vom Headset zum Gesangsmikrofon, von der Interpretation einer Rolle, zu Margit. Seit über 8 Jahren unterrichte ich außerdem Gesang in der Musicalschool Bozen. Durch diese vielfältigen Zugänge, habe ich verschiedene Facetten der Musik in meinem Leben kennengelernt und das Puzzle stellt sich von selbst zusammen.

 

Und jetzt startest du eine Solo-Karriere? Was ist mit den anderen zwei Bands in denen du spielst (Weddingsisters und To Shake)?

Ich singe in der Akustikband „To Shake“ mit Lorenzo Scrinzi an der Sologitarre und Stefano Segrer an der rhythmischen Gitarre. Außerdem zusammen mit Veronika Pircher bei den Weddingsisters und Lorenzo Scrinzi am Klavier, auf Wunsch holen wir eine Geigerin dazu. Zur Beantwortung der Frage bezüglich Solokarriere möchte ich noch einige Stellen aus dem für mich wichtigen Song Defying Gravity aus dem Musical Wicked nennen: „Etwas in mir hat sich verändert, etwas ist nicht mehr wie zuvor, es ist Zeit mir selbst zu vertrauen, gegen die Schwerkraft, unbegrenzt… Jeder verdient die Chance zu Fliegen“. Diese Änderung, die das Fliegen lehrt, ist bei mir die Musik. Ich weiß, wie ich bis hierher gekommen bin, und ich werde mein Puzzle vervollständigen.

 

Deine Ziele?

Ich werde so weitermachen wie bisher, mich weiterbilden, neue Türen öffnen, um immer neue Herausforderungen zu suchen und um an mir selbst zu wachsen und mich weiterzuentwickeln. In der Comfortzone wäre es zwar ruhiger, aber dieses Kribbeln beim Neuen mag ich irgendwie.

 

In der Comfortzone wäre es zwar ruhiger, aber dieses Kribbeln beim Neuen mag ich irgendwie.

 

Dürfen wir uns nach „Immer die, die tanzt“ auf weitere neue Lieder freuen?

Das nächste Lied ist bereits geschrieben und wird derzeit im Tonstudio aufgenommen. Ich freue mich sehr darauf, weil es wieder sehr persönlich ist. Es folgen weitere Songs und eine Ep ist das nächste größere Vorhaben. Let´s get the game started!

 

Was machst du, wenn mal nicht Musik angesagt ist?

Hm, wenn ich so nachdenke, passiert das eigentlich gar nicht so oft. Das meiste, was ich im Leben mache, hat mit Musik zu tun, und phasenweise hab ich so viel zu tun, dass ich oft nicht die Zeit finde mich hinzusetzen. Ich interessiere mich für so Vieles, aber am liebsten male ich, philosophiere mit meinen lieben Freunden oder lese über ein Thema, das mich gerade interessiert. Meine andere Seite liebt eigentlich alles, was mit Action zu tun hat wie Motorrad fahren, Go- Kart fahren und ab und zu lege ich mal einen Fallschirmsprung ein, ….ach ja, Shopping mag ich auch ganz gern.