Cronaca | Senatsreform

Die Kammer der Krawatten

Wie viele Frauen werden in der künftigen Kammer der Regionen sitzen? Die Grünen Frauen haben nachgerechnet - und sehen schwarz.

Machtkampf um die Zukunft des Senats in Rom: Mehrheit gegen Minderheit, Minderheit gegen Minderheit : Bei der Umwandlung in eine Kammer der Regionen versucht jeder das Maximum für sich und seine Interessensgruppe herauszuholen. Und wer bleibt gewöhnlich auf der Strecke, wenn es hart auf hart geht? Die Antwort darauf liefern die Grünen Frauen – dank einer einfachen Rechnung auf Basis der geplanten Zusammensetzung des reformierten Senats.  21 Bürgermeister, 74 Regionalratsabgeordnete und fünf verdiente Persönlichkeiten, die vom Staatspräsident ernannt werden: So soll die Zusammensetzung der auf 100 Senatoren verkleinerten Kammer künftig aussehen.

Wer sich die aktuelle Zusammensetzung der italienischen Regionalräte ansieht, versteht schnell, wie das Bild entsteht, dass die Grünen Frauen für die künftige Kammer zeichnen: eine Kammer der Krawatten. „Der zukünftige Senat wird sich voraussichtlich fast nur aus Männern zusammensetzen“, prophezeien sie aufgrund der Frauenpräsenz in den regionalen Volksvertretungen. Gerade einmal 16 von insgesamt 61 Abgeordneten sind dort derzeit weiblich. Noch schlechter sieht es bei Italiens Bürgermeisterinnen aus: Unter 21 Bürgermeistern der Regionalhauptstädte findet sich eine einzige Frau: die Bürgermeisterin von Ancona Valeria Mancinelli.

Fünf verdiente Persönlichkeiten, die vom Staatspräsidenten ernannt werden, werden das Ruder kaum mehr herumreißen. Ebenso wenig, wie der  „lauwarme Versuch, im Artikel 55 das Prinzip eine ‚paritätischen Vertretung von Männern und Frauen’ in den Wahlgesetzen festzuschreiben“, fürchten Brigitte Foppa, Evelyn Gruber-Fischnaller und Caterina Maurer.  Was also bleibt bei dieser viel diskutierten Reform auf der Strecke? „Die Gerechtigkeit und die große Chance, gerade in Krisenzeiten auf das erneuernde Potenzial und die Ressourcen von Frauen zu setzen.“

Bild
Profile picture for user Willy Pöder
Willy Pöder Mer, 08/13/2014 - 08:31

Liebe Frauen, was soll das ewige Gejammere? Ihr seid wenigstens die Hälfte der Bevölkerung Italiens. Also tut was. Organisiert euch. Habt Vertrauen in euch selbst, denn das ist es, woran ihr bislang gescheitert seid. Die Männer werden wohl kaum davon ablassen, die saftigen Wiesen für sich selbst zu beanspruchen, und sie werden das Feld auch nicht aus Nächstenliebe zu euch freiwillig räumen. Macht es einfach den Kühen nach: Zeigt eure Hörner!

Mer, 08/13/2014 - 08:31 Collegamento permanente