Weniger Fehlgeburten in Südtirol

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In den Gesundheitseinrichtungen Südtirols wurden 2024 laut dem Landesinstitut für Statistik ASTAT 525 freiwillige Schwangerschaftsabbrüche durchgeführt. Das sind vier Prozent weniger als im Vorjahr.
Mehr als die Hälfte dieser Abbrüche (55,8 %) wurde medikamentös durchgeführt, das sind rund zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Somit ging der Anteil der operativen Abbrüche auf 44,2 Prozent zurück. Über 80 Prozent der freiwilligen Schwangerschaftsabbrüche wurden vor der zehnten Schwangerschaftswoche vorgenommen.
Die Abbruchziffer beträgt im letzten Jahr 4,8 je 1.000 Frauen im gebärfähigen Alter (15-49 Jahre). Im Vergleich mit den gesamtstaatlichen Zahlen aus dem Jahr 2022 liegt Südtirol damit unter dem Durchschnitt. Dieser liegt laut ISTAT bei 5,8 Prozent.
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Ärztliches Personal verweigert Abtreibung
Schwangerschaftsabbrüche werden nur an den Krankenhäusern von Bozen und Meran durchgeführt. Über 74 Prozent der Gynäkologinnen und Gynäkologen dort verweigern einen Abbruch aus Gewissensgründen, das sind rund sechs Prozent mehr als auf gesamtstaatlicher Ebene im Jahr 2022.
Die Frauen, die in Südtirol einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen lassen, sind größtenteils ledig (64,1 %). Rund ein Drittel sind verheiratet und vier Prozent getrennt, verwitwet oder geschieden. 40,4 Prozent aller Schwangerschaftsabbrüche wurden bei Ausländerinnen durchgeführt.
Fast 40 Prozent der Frauen waren zum Zeitpunkt des Abbruchs kinderlos, der Rest hat ein oder mehr Kinder. 24,2 Prozent geben an, vorher bereits mindestens einmal eine Schwangerschaft abgebrochen zu haben. 18,7 Prozent hatten zuvor mindestens eine Fehlgeburt. Die Frauen mit italienischer Staatsbürgerschaft waren zum Zeitpunkt des Abbruchs durchschnittlich 29,2 Jahre alt. Der Anteil der unter 18-Jährigen liegt bei 2,7 Prozent.
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Fehlgeburten
Die Zahl der Fehlgeburten in Südtirol ist in den letzten Jahren konstant gesunken. Im Jahr 2024 werden in Südtirol 325 Fehlgeburten verzeichnet. Das sind 17,7 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Abbruchziffer aufgrund von Fehlgeburten liegt bei 3,0 Fehlgeburten je 1.000 Frauen im gebärfähigen Alter. In 65,5 Prozent der Fälle treten sie in den ersten zehn Schwangerschaftswochen auf.
Das Alter ist ein wesentlicher Risikofaktor bei Fehlgeburten. Die Abbruchquote ist bei den Frauen ab 40 Jahren deutlich höher als in der Altersklasse der 35- bis 39-Jährigen und sinkt mit abnehmendem Alter. Im Jahr 2024 sind die Frauen bei einer Fehlgeburt durchschnittlich 33,5 Jahre alt.
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