Ambiente | Appell der Gegner

Flughafen: Nachhilfestunden für Arno Kompatscher

Klarer politischer Appell an Landeshauptmann Arno Kompatscher von den Flughafengegnern: Wir brauchen keine Kosten-Nutzen-Rechnung mehr, das Volk hat die Antwort in den vergangenen 17 Jahren bereits gegeben.

Am Flughafen Bozen wird eifrig daran gearbeitet, den Nutzen der Infrastruktur zu steigern. Die Flughafengegner mobilisieren sich dagegen noch einmal zu einem gemeinsamen Appell an Landeshauptmann Arno Kompatscher. „Wie viele Studien braucht die Landesregierung noch, um in Sachen Flugplatz eine Entscheidung zu treffen?, so die Frage, die VertreterInnen des AVS, des Dachverbands für Natur- und Umweltschutz, des Heimatpflegeverbands, des Bauernbunds Bozen, der Arbeitsgemeinschaft Vogelkunde Eisacktal sowie der Umweltgruppen Kaltern, Eppan und Eisacktal am Donnerstag in einer von der Arbeitsgemeinschaft „Lebenswertes Unterland“ organsierten  Pressekonferenz stellten.

Anlass auch hier das unter dem geflügelten Wort „Ein bisschen schwanger sein geht nicht“ angekündigte Vorhaben Kompatschers, in einer Kosten-Nutzen-Analyse zu prüfen, ob der Flughafen funktionieren kann – oder ihn sonst zumindest für den Passagierverkehr zu schließen. Die Antwort darauf haben laut den Flughafengegnern jedoch bereits die vergangenen 17 Jahre gegeben: Vom negativen Gutachten der Landesumweltagentur und über 34.000 Unterschriften gegen einen Ausbau im Jahr 1997 über die erfolglose Mediation und 28.000 Unterschriften für eine Volksabstimmung im Jahr 2007 bis hin zur „überwältigenden Mehrheit“ für eine Einstellung der finanziellen Zuschüsse mit Steuergeld bei der landesweiten Volksabstimmung im Jahr 2009. „Lieber Landeshauptmann, falls all diese Ereignisse zum Thema Flugplatz an ihnen vorbeigegangen sind, sind wir gerne bereit Ihnen nähere Auskunft zu geben – Unentgeltlich wie immer!“, so der provokante Appell.

Andernfalls könne man das Verhalten der Landesregierung nur in eine Richtung deuten, meint Manfred Weger von der Arbeitsgemeinschaft „Lebenswertes Unterland“: „Man versucht beim Flugplatz mit Biegen und Brechen alles so lange zu drehen, bis einem das Ergebnis passt.“

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Albert Mairhofer Ven, 05/09/2014 - 20:59

Seit 2007 wird vermutlich auch das Tirol-Adria-Projekt verheimlicht, um den Bau des BBT nicht zu gefährden. Der im genannten Projekt vorgeschlagene Alpenkanaltunnel, verbindet die Flüsse Inn und Etsch zwischen Innsbruck und Gargazon. Durch diesen verlaufen zwei Verkehrsadern, und zwar die Wasserstraße Donau-Tirol-Adria und im Tunnelgewölbe die Einschienen Hängebahn – EHB – München-Innsbruck-Verona, sowie Strom- und Datenleitungen. Eine dem BBT ähnliche Infrastruktur liefert der AlpenKanalTunnel praktisch als Zugabe zur Wasserstraße, weil über diese Schiene im Gewölbe der Abtransport des Ausbruchgesteines erfolgt!!!
Als Zulaufstrecken für das Schiff können Inn und Etsch adaptiert und gleichzeitig die Wasserkraft genutzt werden. Die Hängebahn kann oberhalb von Straßen und Flüssen verlaufen, so etwa durch die Photovoltaik-Überdachung der Autobahn. Durch diese können zudem Oberleitungen für elektrisch betriebene LKW’s und Busse verlegt werden, so dass diese mit dem auf dem Dach gewonnenen Solarstrom abgasfrei und mit deutlich weniger Lärm die Hauptdurchzugsstraßen passieren.
Eine Wasserstraße für Binnenschiffe, eine schnelle und sichere Hängebahn (Aerobus) und elektrifizierter Straßenverkehr werden unsere Verkehrs- und Umweltprobleme nachhaltiger lösen, als eine zusätzliche und sehr aufwändige Bahnlinie mit dem Brenner-Basis-Tunnel samt Zuläufen! Übrigens handelt es sich dabei um ein Projekt des vergangenen Jahrhunderts, das den heutigen Anforderungen und Möglichkeiten nicht mehr entspricht!
Zudem muss man bedenken, dass die Tunnels für die Zulaufstrecke von Verona bis Franzensfeste 3 mal so lang sind wie der BBT selbst! Ohne diese, so Cox, wäre der BBT wie ein Fass ohne Bier! Daher sollen bei solch kostspieligen Vorhaben Innovation und Synergien, wie sie dem Tirol-Adria-Projekt zugrunde liegen, ausschlaggebend sein.
Allein die Europaregion Tirol - zwischen Kufstein und Ala - hat durch den Alpenkanaltunnel einzigartige Voraussetzungen, die Alpen zu unterqueren und die Wasserstraße Donau mit dem Adriatischen Meer, sowie durch eine schnelle Hängebahn München über Innsbruck und Bozen mit Verona zu verbinden. Diese zwei neuen Verkehrsadern verbinden den Norden Europas durch unser Land mit dem Süden und dem Mittelmeer und eröffnen für uns ungeahnte Perspektiven!
Aus genannten Gründen appelliere ich an alle Institutionen, Unternehmen und Bürger der gesamten Europaregion Tirol, diese Vorhaben zu unterstützen und gemeinsam zu realisieren.

Ven, 05/09/2014 - 20:59 Collegamento permanente