Schwere Zeiten für „Männer in weißen Westen“: Am Donnerstag Morgen klickten für Ex-Industrieminister Claudia Scajola und mehrere Vertrauensleute rund um den flüchtigen Unternehmer und Ex-Parlamentarier Amedeo Matacena die Handschellen. Eine Operation der Anti-Mafia-Einheit der Region Kalabrien, die mit Unterstützung von weiteren Zentren in zahlreichen Städten Italiens Verhaftungen, Hausdurchsuchungen und Beschlagnahmungen von Unternehmensvermögen im Wert von rund 50 Millionen Euro durchführte.

Ex-Minister Scajola wird laut Staatsanwaltschaft Beihilfe bei der Flucht Matacenas vorgeworfen. Der Ex-Parlamentarier war 2010 wegen Absprachen mit dem kalabrischen 'Ndrangheta-Clan zu fünf Jahren Haft verurteilt worden war, entzog sich ihr aber durch sein Untertauchen. Der enge Berlusconi-Vertraute Scajola war in der Vergagenheit mehrmals in den Sog von Korruptionsskandalen geraten. Silvio Berlusconi selbst bedauert die Verhaftung seines Freundes nach Bekanntwerden der Nachricht. Er habe jedoch keine Idee, was Scajola vorgeworfen werde.