Economia | Konjunktur

Arbeitsmarkt: Erholung, aber nicht überall

Leichte Erholungssignale an Südtirols Beschäftigungsfront. Vor allem auf das Baugewerbe hat die Krise aber immer noch deutliche Auswirkungen.

Südtirols Arbeitslosenquote bleibt mit 4,6% stabil, die Beschäftigung hat wieder um 0,8 Prozent angezogen: Mit diesem Daten vom ersten Semester 2015 konnten Arbeitslandesrätin Martha Stocker, der Direktor der Landesabteilung Arbeit Helmuth Sinn und der Direktor des Landesamtes für Arbeitsmarktbeobachtung Stefan Luther am Montag eine vorsichtige Entwarnung zur heimischen Arbeitsmarktsituation geben. „Es geht langsam aufwärts", sagte Landesrätin Stocker. Wirkliche Zuversicht sieht dennoch anders aus. Auch weil die Entspannung bei weitem noch nicht alle Bezirke und Sektoren erfasst hat. Weiterhin besorgniserregend ist die Situation im Bauwesen, wo nicht zuletzt durch den Konkurs von fünf Arbeitgebern die Beschäftigungszahlen mit minus zwei Prozent weiterhin rückläufig sind. Im Bereich Handel gibt es eine Stagnation bei Teilzeitverträgen; auch wird ein weit höheres Alter der Beschäftigten als früher registriert. Im Gastgewerbe stieg die Zahl der Beschäftigung zwar um 3,1 Prozent – allerdings nur dank befristeter Arbeitsverhältnisse. Unbefristete Arbeitsverträge nahmen dagegen um 1,5% ab.

Unterschiede gibt es auch zwischen den Bezirken: Positiv verläuft der Trend im Vinschgau, Burggrafenamt und im Eisacktal; besorgniserregend bleibt die Entwicklung im Unterland und im Wipptal. Im europäischen Kontext gesehen weist Südtirol immer noch eine niedrige Arbeitslosenquote, eine mittelhohe Gesamt- und Frauenerwerbstätigkeitsquote und eine mittelmäßige Erwerbstätigenquote bei den Älteren auf. Im Vergleich mit den angrenzenden Regionen liegt Südtirol bei den wichtigsten Arbeitsmarktindikatoren zwar besser als das Trentino, aber hinter den Werten Tirols und der Ostschweiz.

Mehr Details zu Südtirols Arbeitsmarkt finden sich auf der Homepage der Abteilung Arbeit.