Società | Frauenpolitik

Peinliche Gleichstellung?

Der Kampf der Geschlechter tobt nicht nur um Gemeindeausschüsse. Wie viel von den Fußballmillionen des Landes erhalten eigentlich Profifußballerinnen, fragen die Grünen.

Warum erhält ein Fußballclub mit äußerst magerer Erfolgsbilanz 7,5 Millionen Euro an Steuergeldern für ein Trainingszentrum – und dazu noch eine Fläche von 11.000 Quadratmetern unentgeltlich von der Gemeinde Eppan? Eine Frage, die im Zusammenhang mit dem FC Südtirol durchaus gestellt werden kann. So weit geht die Grüne Fraktion im Landtag aber nicht einmal: Sie will in einer Anfrage nur wissen, inwiefern auch die derzeit weit erfolgreichere weibliche Mannschaft des Fußballclubs Zugang zum vieldiskutierten Trainingszentrum haben wird – und wie viel Fördergelder den weiblichen und männlichen Profifußballerinnen in den vergangen drei Jahren aus dem Steuertopf zur Verfügung gestellt worden sind.

Die noch ausstehende Antwort hat das Zeug ebenso emotionale Diskussionen auszulösen, wie derzeit die Besetzung der Südtiroler Gemeindeausschüsse. Verstärkung für aufmüpfige Bürgermeister, die wie Manfred Mayr in Kurtinig auf eine korrekte Anwendung der Frauenquote pfeifen, gab es am Montag in der Dolomiten-Kolumne „Vorausgeschickt“. Diesmal nicht vom traditionellen Quoten-Gender-und-Innen-Feind Günther Heidegger, sondern von einem ebenbürtigen Vertreter: Das „Problem“ bei der Bildung von Gemeindeausschüssen waren vielerorts die Frauen – die Frauenquote und damit die Quotenfrauen, schreibt der Pustertaler Dolomiten-Redakteur Martin Tinkhauser.  Obwohl er nicht in Abrede stellt, dass „Frauen vieles gleich gut oder besser können als Männer: Wenn beinahe entschuldigend darauf verwiesen wird, dass aufgrund gesetzlicher Vorgaben (wohlgemerkt: nicht aus Überzeugung) eine oder mehr Frauen im Ausschuss notwendig sind, wird es peinlich“, findet er.  Die Frage, ob es nicht noch „peinlicher“ wäre, weitere 100 Jahre von fast ausschließlich männlichen Gemeindeausschüssen regiert zu werden, hat in solchen Ergüssen gegen die "Gleichstellungswut" naturgemäß keinen Platz. Fußballmillionen für Frauen haben da schon weit bessere Chancen. Wir warten gespannt!

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gorgias Mar, 06/09/2015 - 07:42

Der ganze Artikel ist vermurkst weil er zwei Dinge verknüpft die nur oberflächlich zusammen hängen.

Und wer glaubt dass wir die nächsten 100 Jahre ohne Frauenquote nur rein männliche Gemeindeausschuüsse haben werden tut mir leid.

Mar, 06/09/2015 - 07:42 Collegamento permanente