Tragetuch
Foto: renate mumelter
Società | #alsodann

Kultureller Austausch

Manchmal habe ich mit Frauen zu tun, die aus Afrika geflohen sind. Von ihnen kann ich eine Menge lernen.

Beeindruckend, mit welch natürlicher Lässigkeit afrikanische Frauen ihre Babies am Arm packen, auf den eigenen Rücken legen und dort mit zwei Tüchern und zwei Handgriffen sicher und bequem festbinden. Zum neidisch Werden, denn so lässig kriegen wir Europamenschen das einfach noch nicht hin. Zwar tragen wir die Kleinsten inzwischen auch an Brust und Rücken, aber dazu benötigen wir technologisch ausgefeilte Tragetaschen mit komplexen Verschlüssen oder besondere Tücher. Ein schlichtes Stück Stoff tut's bei uns noch nicht, und nonchalant ist da immer noch gar nichts.

Praktisch war's damals schon, kinderfreundlich auch, nur ungewohnt. Inzwischen sind umgebundene Kinder bei Vätern und Müttern häufiger zu sehen.

Das bequeme Tragen von Kindern in allen Lebenslagen gehört nicht zu unserem Kulturgut, auch wenn es Eltern und Kindern guttut. Unsere Kultur hat Kinder immer weggelegt, zu den Ammen, in die Wiegen, in Stubenkörbe, Kinderwagen, oder in eigene Zimmer, dank Babyphone auch hinter verschlossene Türen.

Als wir als Eltern vor über 20 Jahren damit begannen, uns den Buben umzubinden (mit besonderen Tüchern natürlich), hatte das Dorf wohl zu raunen. Besonders geraunt wurde, wenn es der Vater wagte. Praktisch war's damals schon, kinderfreundlich auch, nur ungewohnt. Inzwischen sind umgebundene Kinder bei Vätern und Müttern häufiger zu sehen. An der natürlichen Lässigkeit kann noch gearbeitet werden. Die Vorbilder hätten wir bereits im Land, es würde genügen, lernfreudig zuzuschauen und interessiert nachzufragen.  

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Robert Tam... Dom, 06/17/2018 - 14:06

Ist also Frau Mumelter mit einem ihrer Kommentare schon wieder gegen die Wand gefahren? Das ist ja ganz was Neues.
Im Übrigen könnte Renate Mumelter auch für umgekehrten kulturellen Austausch sorgen und diesen Afrikanerinnen beibringen, nicht einfach gedankenlos Kinder in die Welt zu setzen. Vorher sollten sie sich um eine solide wirtschaftliche Absicherung des künftigen Nachwuchses kümmern. Man kann nicht einfach davon ausgehen, dass man von öffentlichen Zuschüssen des Gastlandes und privaten Spenden ein erfülltes Leben meistern, geschweige denn Kinder vernünftig aufziehen kann.

Dom, 06/17/2018 - 14:06 Collegamento permanente