Politica | Eiertreter*in

Anon, y mous (iatz hossposchtn)

Klarnamen in Internetzforen fordern unsere Politkasper. Zeit sich zu outen.
Avvertenza: Questo contributo rispecchia l’opinione personale dell’autore e non necessariamente quella della redazione di SALTO.
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Foto: Pixabay

Hosenscheißer? Bin ich. Feige Sau? Bin ich. Senza palle? Bin ich. - Was haben sie erwartet? Sono figlio di questa terra. Duckmäuser, geboren im Sternbild der Nacktschnecke. Wirbellos. Wer Zivilcourage anmahnt, in einem Land, in dem die Durchseuchungsrate durch die Mutterpartei unter den Entscheidungsträgern gefühlt 99.2 Prozent erreicht hat, ist entweder sehr dumm oder suizidal. Wenn das TV mal wieder von Landesversammlung oder Ausschusssitzung berichtet, schauen sie nicht wer vorne labert, sondern wer in den hinteren Reihen vor sich hin döst. Da finden sie dann das kleine, blonde Gift des Landespresseamts, ebenso wie den Oberboss vom AVS. Pause; und dann Bild für Bild vorwärts und sie werden verstehen, wie manche Karrieren in diesem Land zustande kommen. Meine Visage werden sie nicht entdecken und deshalb werde ich den schwanzeinziehenden Maulhelden geben und mich trollen, wenn unsere lieben Volks(ver)treter ihre Klarnamenpflicht durchsetzen. Stecker raus. Bildschirm schwarz.
Dafür gibt es drei Gründe: Die Speis, drei Quadratmeter von der Schlafzimmerseite wo meine Frau schläft und vier Tram vom bewohnten, unbewohnbaren Dachboden, gehören nach wie vor der Bank. Mein Job ist alles andere als sicher, wenn nicht dalli, dalli die Piefke hier anrauschen. Und nein, ich möchte nicht in die nächste Gehaltsverhandlung gehen, wissend, dass der Ungustl von Chef meine Meinung über ihn auf einem Newsportal unterhalb der Wahrnehmungsgrenze gelesen hat.

Aktion

Am meisten hat mich erstaunt, aus welcher Ecke dieser Beschlussantrag*in für eine Klarnamenpflicht kommt: Magdalena Amhof, Franz Locher, Helmut Tauber, Manfred Vallazza und Jasmin Ladurner. Die ganzen Hinterbänkler der Edelwaisen. Sind neidisch auf die Regierungsriege, die ständig ihr Fett abkriegt. Getreu dem Grundsatz: Egal was über mich in den Medien steht - Hauptsache ich stehe in den Medien (auch mal gerne mit einer Homestory aus Mühlbach). Das riecht ganz nach einem Putsch, um der medialen Präsenz des LH und seines Du, Philipp das Wasser abzugraben. Haben sie eine Vorstellung wieviele Klicks ein Shitstorm bringt? Klicks und Hits, die neue Währung in diesem Internetz. Generiert Neid. Eine Charaktereigenschaft, ohne die du bei der EssVauPe nicht mal stellvertretender Vize-Ortsobmann wirst. Einfache Rechung: Klarnamenpflicht gleich „Über allen Foren ist Ruh“. Wie beim Netzauftritts des Kasblattes.
Amhof? Really? Woher kommt der Leidensdruck? Wer setzt eine Spitze gegen eine graue Maus wie die Amhof? Die komatösen Arbeitnehmer geben kein Futter für einen satirischen Anwurf. Wenn du bei denen anheuerst, bist du toter, als wenn dich so ein Corona-Virus fosst: Das Sterbebett der Sozialdemokratie; das Röcheln der beidseitigen Lungenentzündung einer Idee, laut derer sich mal irgendjemand aller Länder vereinigen sollte. Das Sozen-Schamtuch der Wirtschafts- und Bauernpartei.
Hat wer ein zögerliches Handaufheben (und dabei ist das Handaufheben die einzige Fertigkeit, die du bei der Volkspartei in Perfektion beherrschen musst) aus Brixen gesehen, dass Smart-Working in Kombination mit Houm-Skuuling, bei gleichzeitigem Besuchsverbot von Nen und Nandl eventuell und vielleicht, möglicherweise nun doch etwas zu viel des Guten sein könnte? Ich wette ein Tetra Pak „Kalterer-Milch“ die Madga hat den ganzen Lockdown hindurch nur an diesem Beschlussantrag geschwurbelt.
Die Dame am anderen Ende der Einbringer hat sich ja schon von Anfang an aufs heftigste gegen jedwedes Anprunzen gewehrt. Das Sexismus-Geplärre kann man so lange mittragen, solange uns die 14. von 15 SVP-Madataren nicht mit ihren grenzdebilen Publicity-Stunts belästigt. Sehr geehrte Frau Ladurner, es interessiert mich nicht, wofür sie stehen, hupfen, Fahrkosten abrechnen … welches Fettnäpfchen sie nicht auslassen. Sie ringen mir nicht einmal ein herablassendes „Gitschele“ ab, mit denen ihr „jugendlicher Übermut“ in anderen Foren gerne bedacht wird. Ich verschwende keine Seitenhiebe auf Menschen, die so krampfhaft nach Aufmerksamkeit lechzen.
Der Locher Franz und der Vallazza, die U-Boote des Bauernbundes, sind auch dabei. Der Franz macht seinem Nachnamen ja alle Ehre. Als er einen Euro der Tourismusabgabe für die Bauern forderte, wollte auch ich ein Hassposting absetzen, konnte mich dann aber nicht aufraffen die Buchstaben De, E, Pe, Pe in die Tastatur zu tippen. Wen kümmert's was der Franz absondert. Wir müssen tief gesunken sein, wenn die Fleischwerdung des Sarnerwitzes ein Problem mit hässlichen Kommentaren der Anonymen haben sollte. Das fiele sicher unter den Tatbestand der Tierquälerei.
Zuletzt der Herr in der Mitte: Tauber, wer? Musste ich erst mal googeln, bis mir dämmerte, dass das der legislaturbedingte HGV-Fuzzi ist. Tja, jedem Tierchen sein Pläsierchen. Mehr kann ich dazu nicht sagen.

Reduktion

Fresse halten! Wenn die Blümchen aus der Brennerstraße es sich so sehnlichst wünschen (die grüne Gitti sicher eingeschlossen), werde ich in Zukunft eben mein freches Maul nur auf den Stammtisch loslassen. Nichts läge mir ferner als unseren Bonzen in die Suppe zu spucken und mit meinem unflätigen Dissen ihren guten Ruf besudeln (das mit dem Ruf lasse ich jetzt mal so stehen).
Statt mich hier auszulassen, kehre ich zurück zu meinen alten Guerillataktiken: Irgendwo habe ich noch die Zugangsdaten für einem E-Mail-Account im Darknet, über den ich unsere Landtagler mit virenverseuchten E-Mails eindecken werde … früher gerne mit Eye-Catcher in der Betreffzeile: „Bestigschte Autonomie der Welt“, „Euregio jetzt“ oder „Schutzmacht Österreich“. Seit Corona landet dergleichen vermutlich automatisch im Spam-Ordner.
Besser noch. Ich lasse meinen Adressen-Harvester auf landtag-bz.org los und unter „Home » Abgeordnete » Biografien“ ordentlich „spidern“. Die ganzen E-Mail-Adressen werde ich dann bei einschlägigen Newslettern anmelden. Die Spam-Filter werden unter der Flut von Geldgeschenken Nigerianischer Prinzen, Phishing, CryptoLocker und Joe-Job zusammenbrechen - auf dass ihr Postfach in kürzester Zeit unbrauchbar wird. Hat beim Schatten-LH aus der Bozner Südtirolerstraße wunderbar geklappt. Die IT-ler wissen schon gar nicht mehr, welche Adressen sie im noch geben könnten: [email protected], [email protected], [email protected] … alle vollgemüllt. Das wird ein Höllenjob, wenn unsere Abgeordneten ständig ihre Profile auf Gesichtsbuch.com ajournieren müssen, über das sie ihre Inkompetenz über die Menschheit gießen … und dann Häme ernten.
Was? Illegal? Scheißegal, sage ich - fällt auf diesem Flecken Erde unter demokratische Notwehr, zumindest aber zivilen Ungehorsam. Ein bisschen so, wie während der 200-Meter-Regel über die Talferwiesen spazieren. Ich schweife ab.

Reaktion

Je mehr ich über diesen Beschlussantrag Nr. 291/20 nachdenke, desto besser gefällt er mir. Jawoll! Ich bin für Klarnamen ... wenn wieder an der Urbanistik herumgepfuscht wird. Wie der Bauernbund (warum nur erinnert mich der Rinner immer an Darth Vader) sich seine Kubikmeter zusammen hamstert oder der hds (klingt nicht nur wie eine Krankheit, ...) sich als Einsager verdingt, ob in einer C-Zone nun Detailhandel möglich ist oder nicht. Wie grün die grüne Wiese sein muss, damit darauf kein Einkaufszentrum gebaut werden darf, das am Sonntag geschlossen hält. Ich bin für die Offenlegung des Schriftverkehrs zwischen den Landesräten und den Verbänden.
Ich will wissen, wie der Spin-Doktor heißt, der dem, dessen Name ich niemals nenne, seine bescheuerten Gesichtshudern eingeredet hat? Der ihm den Floh des seit der Einweihungsfeier defizitären Fahrsicherheitszentrum ins Ohr gesetzt hat? Die Idee mit den Gratisfahrten für das Jungvolk und die 65+ und so mit einem Schlag seine Landhäusler aller Fahrgastzahlen der konsistentesten Nutzergruppe zu berauben. - Soviel Schwachsinn kann nicht auf einem Misthaufen gewachsen sein … und wenn doch, Gnade Gott uns und unserer ohnehin maroden Sanität.
Ich fordere die Offenlegung aller Treuhandkonten und Steuererklärungen. Wie viele Abbruchverfügungen widerrechtlich verbauter Kubatur nicht exekutiert wurden. Wer dieser Vogel hinter „krah“ ist?
Namen, alle Namen dieser verschissenen Vetternwirtschaft will ich wissen. Klarnamen - meine neue Mission. Und Transparenz die man einfordert, muss man selbst leben. E siccome ce l'ho duro e sono uno con le palle quadrate, werde ich euch klar und deutlich sagen, wer sich hinter Goggel Totsch verbirgt - wenn alle obigen Forderungen erfüllt sind.

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Salto User
Sepp.Bacher Lun, 06/08/2020 - 11:18

Dieses Outing hat es jetzt gebraucht, Goggel Totsch. Bravo!
Und was noch offen zu legen wäre: wer wie viel Einkommenssteuer zahlt! Wieviel die Bergbauern? Wie viel die Obst- und Weinbauern? Wie viel die Hoteliers und die Gastwirte? Und was die alles bei der Steuererklärung abschreiben können?
Sie klagen, welche Unsummen an Steuern sie bezahlen müssen. Dabei meine sie die Umsatz- bzw. Mehrwertsteuer, die sie zwar abliefern müssen, die aber wir Verbraucher zahlen. Und sie meinen auch die Sozialabgaben für die Mitarbeiter, die ja keine Steuern sind.
Und zuletzt: wer bezahlt die Renten-Versicherungs-Abgaben für die Bauern ? Die Region habe ich gehört? Also wir Steuerzahler? Da bräuchte es Aufdeckungsjournalismus oder noch besser Offenlegung der Daten durch die Verwaltung: die so hoch gepriesene Transparenz! Das könnte man auch ohne Hochglanz und anstatt der ganzen teuren Publikationen machen.
Wie unwichtig und klein erscheint im Vergleich das Problem mit den Klarnamen!?!

Lun, 06/08/2020 - 11:18 Collegamento permanente
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Daniel Kofler Lun, 06/22/2020 - 01:14

Ich finde, auf salto sollte mehr Korrektur gelesen werden. Die Idee dieses Beitrages ist gut - deshalb ist es schade, dass er schwer leserlich ist und man viele Fehler aller Bandbreite findet. So muss ich nach der Hälfte aufhören - das Auge liest nun mal mit, und dieser Beitrag ist in dieser Hinsicht eher unangenehm.

Lun, 06/22/2020 - 01:14 Collegamento permanente