Società | Entwicklungszusammenarbeit

Operation Daywork unterstützt Müllprojekt in Burkina Faso

Das Thema Müll erregt nicht nur hierzulande die Gemüter, auch im weit entfernten Burkina Faso: dort wollen Jugendliche ein neues Entsorgungssystem entwickeln, gemeinsam mit Südtiroler Schülern.

Das von einer Südtiroler Schülerjury im Rahmen der Aktion Operation Daywork ausgesuchte Projekt heißt „Zero Dintim“ (auf deutsch „Null Müll“) und liegt in der Gemeinde Niaogho, im ruralen Burkina Faso. Dieses liegt wiederum in Westafrika und ist heute eines der ärmsten Länder der Welt, gleichzeitig jedoch reich an kultureller Vielfalt.

Dadurch dass es in dem Gebiet keine Müllentsorgung gibt, ist die Gegend ist gekennzeichnet durch die vielen Plastiksäckchen, die die Dörfer und Felder bedecken und die auch Brutstätten für Malaria-Mücken darstellen. Die burkinischen Jugendlichen haben sich zum Ziel gesetzt, ihre Mitbürger über den Einfluss von Plastik auf die Umwelt, die Tiere und den Menschen näherzubringen, gemeinsam Müll einzusammeln und ein Entsorgungssystem zu entwickeln.

Post- und Neokolonialismus in Westafrika

Auch in diesem Schuljahr erarbeitet Operation Daywork wieder didaktische Materialien zum Thema des Projektes. Diese stellen sich aus einem Themenheft und einer Arbeitsbroschüre zusammen welche in den Schulunterricht integriert werden können. Außerdem werden Film und Fotomaterial von Operation Daywork zur Verfügung gestellt. Die vertieften Themen sind in diesem Jahr vor allem Kolonialismus, Post-Kolonialismus und Neo-Kolonialismus in West-Afrika, der Einfluss von Plastik auf die Umwelt, die Tierwelt und den Menschen, geplante Obsoleszenz und der Handel mit Müll, Recycling in Burkina Faso, Südtirol und international, Kunst und Architektur aus Müll, Vermeidung von Müll und Alternativen zu Plastik, und Gesundheit. Zudem werden kurze Texte und Interviews auf Englisch und Französisch zur Verfügung gestellt.

Nicht nur Schüler sondern alle

Im Frühjahr erfolgt ein Besuch von zwei Jugendlichen aus Burkina Faso an Südtiroler Berufs- und Oberschulen um durch einen direkten Austausch den Einblick in das Land zu vertiefen. Die Kampagne richtet sich nicht nur an Schüler, sondern generell an die Südtiroler Bevölkerung gerichtet, etwa durch Film-Reihen, Diskussionsrunden und anderem. So entsteht kritisches Bewusstsein und Aufklärung zu den Ursachen des Nord-Süd-Gefälles, so wird jugendlichen Aktivismus gefördert. Operation Daywork ist nicht nur in  Südtirol, sondern weltweit tätig.

Die Sensibilisierungskampagne ist Vorläufer für den aktiven Teil, den die Jugendlichen leisten, indem sie am 4. April 2014 einen Tag lang arbeiten und das erarbeitete Geld spenden. So entsteht durch Sensibilisierungsarbeit und konkretes Jobben ein großer Mehrwert für die unterstützten Themen.